Bei der Brau Union sieht man einen Trend hin zum "Radler".

Bild: Puntigamer
Wien - Die großen österreichischen Brauereien erwarten sich durch die Fußball-WM ein Umsatzplus im einstelligen Bereich. Wie viel kühles Helles durch die Kehlen fließt, hängt aber erheblich vom Wetter ab, ergab ein Rundruf der APA bei den Biererzeugern. Demnach ist ein schöner Sommer ein größerer Umsatzbringer als ein Mega-Event wie die Weltmeisterschaft. Lediglich Ottakringer verweist auf einen Absatzzuwachs von 40 Prozent, was Mitbewerber nicht zuletzt auf die groß angelegte Werbekampagne zurückführen.

Trend zum "Radler"

Die größte heimische Brauerei Brau Union (u.a. Gösser, Zipfer, Puntigamer) erwartet nach Eigenangaben ein Absatzplus von fünf Prozent. Zu beobachten sei ein Trend hin zum "Radler", so Brau-Union-Sprecherin Veronika Fiereder. Ein möglicher Umsatztreiber seien auch die "Bier-Tender", also Zapfanlagen für den Hausgebrauch.

Auch bei Stiegl ist man optimistisch, genaue Zahlen zum Umsatzplus würden aber noch nicht vorliegen. Beobachtbar sei jedenfalls ein verstärktes Kundeninteresse an Mischbieren sowie an kleineren Gebinden, erklärte Pressesprecher Rainer Tschopp.

Bei der Brauerei Hirt will man die WM nicht überbewerten. Sollte sich aber das Wetter bessern, dann sei auch ein Umsatzplus von mehr als zehn Prozent möglich, so Geschäftsführer Dietmar Kert. Zu beobachten sei jedenfalls bereits eine Zunahme des Bierverkaufs in den Supermärkten. In der Gastronomie werden nach Einschätzung von Kert vor allem jene Wirten profitieren, die mit Spezialangeboten wie Großbildleinwänden locken.

Auch Fohrenburger mit kurzfristigem Flaschen-Mangel

Engpässe bei Flaschen und Kisten, wie sie Mitbewerber Ottakringer meldete (siehe Artikel Ottakringer gehen die Flaschen aus ), gibt es bei den anderen Brauereien nicht. Was aber nicht eine Frage des Absatzes, sondern der Logistik-Vorbereitungen sei, hieß es übereinstimmend. Einen kurzfristigen Gebinde-Mangel gab es bei der Brauerei Fohrenburger, dieser sei aber umgehend beseitigt worden. Ottakringer verweist auf ein Umsatzplus von 40 Prozent in den vergangenen Tagen, dies habe die Logistik "doch etwas überfordert", so Brauerei-Chef Sigi Menz. (APA)