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Linz - Das Linzer Theater Phönix plant ein "Prinzessinnen-Drama" über Lady Di. Der königliche Stoff ist Inhalt eines Auftragswerkes von Franzobel, das im Mai kommenden Jahres uraufgeführt werden soll. Das kündigte der künstlerische Leiter des Theaters Harald Gebhartl in der Pressekonferenz zur Vorstellung des Spielplans der kommenden Saison am Freitag in Linz an. Details des Stücks verriet er nicht. Die Darstellerin der Prinzessin werde noch gesucht.

Auf dem Spielplan

Phönix startet seine Saison mit "Nathan" (ohne den Zusatz: der Weise) von Lessing. Das Stück aus der Zeit der Aufklärung mit einem eindringlichen Appell an die Vernunft sei zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in Zeiten mit religiösem Fanatismus, Dogmatismus und Terrorismus, aktueller den je, argumentierte Gebhartl.

Thomas Baum - dessen Stücke bereits mehrfach im Phönix zu sehen waren - ist im Spielplan mit einer weiteren Uraufführung vertreten: In "Harte Bandagen", die in einer TV-Anstalt spielen, geht es um einen skurril-grotesken Geschlechterkampf um Macht und Positionen. "Die elektrische Großmutter" von Franz Schwabeneder nach Ray Bradbury schildert die Erlebnisse mit einem Großmutter-Roboter. Das Ars Electronica Futurelab steuert die virtuelle Szenografie mit 3 D-Projektionen bei.

Körperkult-Stück von Neil LaBute

Die Österreichische Erstaufführung von "Fettes Schwein" zum Thema Körperkult, Diätwahn und Fixierung auf Oberflächenreize von Neil LaBute bringt damit dem Phönix-Publikum den US-Filmemacher und -Dramatiker näher, der zu den erfolgreichsten und meistgespielten ausländischen Autoren zählt. Ebenfalls auf dem Spielplan ein Klassiker des 20. Jahrhunderts: "Geschlossene Gesellschaft" von Jean-Paul-Sartre über drei in einem Raum eingesperrte Menschen.

In der bald zu Ende gehenden Saison 2005/06 konnte das Theater seine Zuschauerzahl nach einem Einbruch auf rund 16.500 in 255 Vorstellungen im Jahr davor wieder auf hochgerechnet 18.700 in 223 Aufführungen steigern. Pro Jahr steht ein Budget von rund 1,5 Mio. Euro zur Verfügung, wobei die Eigendeckung bei 20 Prozent liegt, der Rest sind Subventionen von Bund, Land und Stadt.

Umzug

Bis Ende Oktober soll der Umzug von Werkstätten, Lagerräumen und Künstlerwohnungen in ein in der Nähe gelegenes, gekauftes Gebäude abgeschlossen sein, sie waren bisher in gemieteten Räumen untergebracht. Auch der Vorplatz vor dem Theater soll bis zu diesem Zeitpunkt neu gestaltet, das Erscheinungsbild damit verbessert werden. Der Normal-Eintrittspreis wird zwar um einen auf 18 Euro erhöht werden, dafür gibt es aber diverse Ermäßigungen für Mehrfach-Besucher und andere Phönix-"Freunde". (APA)