Wien - Der Vorstand der Gewerkschaftsbank Bawag P.S.K. hat den Rechtsanwalt damit beauftragt, bis spätestens Freitag eine Schadenersatzklage gegen den Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner einzubringen. Dies teilte der Sprecher der Bank am Mittwoch Nachmittag der APA mit.

"Der neue Vorstand der Bank distanziert sich scharf von den damaligen Auszahlungspraktiken und wird alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, um Schadenersatz von Elsner einzutreiben", sagte der Sprecher zum aktuellen "News"-Bericht, wonach Elsner unter anderem im Jahr 2000 umgerechnet insgesamt 6,8 Millionen Euro an Pensionsabfindungen erhalten hat und nicht bloß die bisher kolportierten 3,6 Millionen Euro.

"Es stimmt leider, Elsner hat tatsächlich im Jahr 2000 unter Ausnützung des Steuerprivilegs für seine eigenen und die Witwenpension seiner Frau eine Pensionsabfertigung in Höhe von 93 Millionen Schilling erhalten", bestätigte der Sprecher. Diese Sache sei wie andere Aspekte mit Elsner Gegenstand von internen Untersuchungen und auch behördlichen Ermittlungen.

Räumungsklage

Der Sprecher wies darauf hin, dass bereits eine Räumungsklage betreffend das Elsner-Penthouses gerichtsanhängig ist. Weiters sei eine einstweilige Verfügung in Kraft, die eine Weitergabe des Penthauses von Frau Elsner unterbindet.

"Es wundert mich überhaupt nicht, dass von einem ordentlichen Gericht Elsner als "Abzocker" befunden worden ist", so der Bawag-Sprecher.

2003 bezeichnete die "Süddeutsche Zeitung" Elsner wegen seiner Millionen-Abfertigung und seines 300.000 Euro Lotterien-Gehalts als "Abzocker" und "Raffzahn". Elsner, der sofort klagte, verlor in der letzten Instanz. (APA)