Belgrad/Pristina - Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) gelten im Kosovo 3.368 Personen als vermisst. Die internationale Hilfsorganisation hat am Mittwoch in Pristina das "Buch der Vermissten" mit den Namen der seit Jänner 1998 vermissten Personen präsentiert. Unter ihnen befinden sich nach Angaben der Hilfsorganisation 2.700 Albaner, 400 Serben, 100 Roma und eine Anzahl von unbekannte Personen. Das Buch solle auch zur Klärung von Spekulationen über Zehntausende von Vermissten beitragen, sagte ein IKRK-Vertreter gemäß Presseagentur BETA bei der Buchpräsentation. Im Buch sind die Namen von 2.018 Albanern enthalten, die den Angaben ihrer Familienmitglieder zufolge von der serbischen Polizei oder serbischen Zivilisten gekidnappt worden waren, ferner von 370 Serben, die von der UCK oder albanischen Zivilisten festgenommen worden waren. Über 980 Personen fehlen jegliche Angaben. In der Provinz sind nach IKRK-Angaben bisher etwa 2.000 Leichen exhumiert worden, von denen zwischen 60 bis 70 identifiziert wurden. In den Gefängnissen in Serbien und Montenegro dürften sich gemäß der Hilfsorganisation zwischen 1.100 und 1.200 albanische Gefangene befinden. (APA)