25 Millionen Dollar Kopfgeld
Die USA jagten Zarqawi seit Jahren und haben ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (knapp 20 Millionen Euro) auf den Extremistenführer ausgesetzt, dessen Gefolgsleute im Irak für zahlreiche Gräueltaten verantwortlich sind. Ende vergangenen Jahres entwischte er der US-Armee, als diese ihn bei einer Großoffensive in Falluja fassen wollte.
Anker
Zarqawi wurde im Oktober 1966 in der jordanischen Stadt Sarka geboren, nach der er sich später benannte. Als Fadel Nassal al-Khaleileh wuchs er in ärmlichen Verhältnissen mit drei Brüdern und sieben Schwestern auf. Im Teenageralter vergeigte er aus Faulheit seinen Schulabschluss, trank gerne Alkohol, ging nie ohne Messer aus dem Haus und träumte von der See. Mit 17 ließ er sich einen Anker auf den Arm tätowieren. Als er später die Religion für sich entdeckte, brannte er sich das Bild selbst aus der Haut, wie der Gefängnisarzt Bassel Ishak Abu Sabha erzählt.
Familie hatte keinen Kontakt
Für seine im vergangenen Jahr verstorbene Mutter Omm Sajel war Zarqawi ein "liebevoller und gefühlvoller" Sohn. Allerdings sei er auch sehr leicht in Zorn geraten und habe heftige Wutanfälle bekommen, sagte sie einmal einem AFP-Reporter. Die Familie ist stolz auf Zarqawi, gibt sich aber in der Öffentlichkeit verschlossen. "Wir bewundern ihn endlos", sagt eine der Schwestern auf der Türschwelle des Elternhauses in Sarka. "Wir haben aber keinen Kontakt zu ihm und haben nichts weiter zu sagen." Auch seine beiden Ehefrauen und vier Kinder sind nicht für die Presse zu sprechen. Zarqawi soll seiner Familie striktes Redeverbot erteilt haben.
Heirat
Mit 22 Jahren steuerte der heutige Extremistenchef noch auf eine recht bürgerliche Existenz zu: Er heiratete eine Cousine und trat eine Stelle bei der Gemeindeverwaltung an. Nach sechs Monaten zog er allerdings nach Pakistan und fing an, für eine Zeitung der Mujaheddin zu arbeiten. 1991 schloss sich Fadel Nassal al-Khaleileh einer radikalen Salafistengruppe an und nannte sich fortan Abu Mussab al-Zarqawi. Mit seinem Mentor und Gründer der Organisation, dem Pakistaner Mohammed al-Makdessi, kehrte er 1992 in seine Heimat Jordanien zurück. Zwei Jahre später wurde er wegen Mitgliedschaft in einer verbotenen Gruppe und Waffenbesitzes zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Haft
In der Haft baute sich Zarqawi eine beispiellose Machtposition auf. Als er 1999 im Zuge einer Generalamnestie entlassen wurde, hatte er seinem Mentor Makdessi die Kontrolle über dessen Salafistengruppe "El Tauhid wal Heshra el Muwahadin" entrissen. "Die Häftlinge hatten Angst vor ihm", berichtet der Gefängnisarzt Sabha. Als ein Gefangener aus gesundheitlichen Gründen verlegt werden sollte, habe dieser gesagt, er müsse erst Zarqawi um Erlaubnis bitten.
Aufstieg im Al-Kaida-Netzwerk