Verkaufsgerüchte umranken den drittgrößten heimischen Mobilfunkanbieter One seit seiner Gründung. Doch seit das Mobilfunk-Konsortium Connect Austria am 26.10.1998 unter dem Markennamen One in Österreich startete, halten die Mobilfunkunternehmen Orange und die norwegische Telenor je 17,5 Prozent der Anteile. Der dänische Tele Danmark gehören seit damals rund 15 Prozent an One.

Derzeit hält der deutsche Enerbgiekonzern E.ON als Mehrheitseigentümer 50,1 Prozent an One

Stark verändert hat sich hingegen die Beteiligung des Mehrheitseigentümers E.ON. Ursprünglich hielt die Münchner VIAG AG, die im Jahr 2000 mit VEBA zum heutigen E.ON Konzern fusionierte, nur rund 20 Prozent der Anteile. Im Jahr 2000 verkaufte die österreichische Constantia Privatbank ihren 10-Prozent-Anteil an One an die VIAG. Im Zuge der E.ON-Fusion übernahm die VIAG auch die Beteiligung der österreichischen RHI, die damals 20 Prozent an One hielt. Der Grund: die VIAG war damals größter Einzelaktionär des österreichischen Feuerfest-Konzerns. Derzeit hält der deutsche Enerbgiekonzern E.ON als Mehrheitseigentümer 50,1 Prozent an One.

"Billigstangebote"

Beständig blieb One beim Management. Seit 1998 sitzt der Däne Jorgen Bang-Jensen im Chefsessel. Geändert hat sich hingegen die Strategie. Beim Start setzte One auf aggressive Werbung und Kampfpreise. So sah Bang-Jensen im Oktober 1998 noch "viel Potenzial" bei tieferen Preisen. Den damaligen Mobilfunkangeboten hielt One eine einfache Tarifstruktur entgegen. "Billigstangebote" für Dualband-Handies wollte One damals nicht bieten. Man wolle "keinen Industrie-Schrott" verkaufen, hieß es im Jahr 1998.

Mittlerweile positioniert sich der drittgrößte heimische Mobilfunkanbieter mit 1,8 Millionen Kunden als "Mehrwert-Anbieter". Der Billig-Hype sei abgeflaut, hieß es in One-Presseaussendungen von Mitte März dieses Jahres, und die "ausschließliche Fokussierung auf den Preis hat ausgedient". Punkten will One nun mit Qualität und Service. Doch den größten Kundenzuwachs erzielte One seit Mitte 2005 mit seiner Diskont-Tochter Yesss!, die über den Lebensmittel-Diskonter Hofer vertrieben wird.

Interesse an tele.ring

One war auch als möglicher Käufer des viertgrößten österreichischen Mobilfunker tele.ring im Gespräch. Doch Mitte Juli 2005 zog sich One aus Preisgründen aus dem Bieterverfahren zurück. tele.ring ging für 1,3 Mrd. Euro an die Deutsche Telekom-Tocher T-Mobile. Zwar sprach Bang-Jensen damals davon, dass er sich über die Marktkonsolidierung freue. Doch im vergangenen Jahr bekam One den harten Wind des Wettbewerbs deutlich zu spüren. Im Jahr 2005 mußte One einen Gewinnrückgang um 27 Prozent von 42 auf 31 Mio. Euro hinnehmen.(APA)