Berlin - Mit einer ungewöhnlichen Dream-Team-Aufstellung
hat Englands Fußball-Star David Beckham im Interview mit der
deutschen Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe) aufgewartet.
Sein Verteidigungsbollwerk setzte sich aus seinem Ex-Teamkollegen
Gary Neville, Bobby Moore (beide ENG), Franz Beckenbauer (GER) und
Roberto Carlos (BRA) zusammen, im Mittelfeld stellte der
Real-Madrid-Kicker neben George Best (NIR), Lothar Matthäus (GER) und
Zinedine Zidane (FRA) auch sich selbst auf.
Als Stürmer-Duo nominierte "Becks" Teamkollege Ronaldo (BRA) und
Diego Maradona (ARG), bester Tormann wäre der Ex-ManU-Tormann Peter
Schmeichel (DEN). Brasiliens Legende Pele fand keinen Platz in der
Beckham-Auswahl.
"Das Team ist stark, der Glaube groß"
Die WM-Erwartungen hatte Beckham schon vor der Abreise nach
Deutschland hoch angesetzt. "Wir haben die beste Mannschaft und die
besten Spieler seit zehn Jahren. Ich glaube, wir können Weltmeister
werden. Das Team ist stark, der Glaube groß - wir sind bereit",
versprach der 31-Jährige den englischen Fans. Auch sein Trainer
Sven-Göran Eriksson weiß: "David ist richtig heiß auf die WM."
Seit dem 30. Juni 1998, dem Tag des WM-Achtelfinales gegen
Argentinien in St. Etienne, haftet Beckham der Makel an, Misserfolge
magisch anzuziehen. Nach einem dummen Revanchefoul an Diego Simone
musste er in der 47. Minute mit Gelb-Rot vom Platz, England schied im
Elfmeterschießen aus. "No one wants you Beck" titelte die
Boulevardzeitung "The Sun" damals.
Für das blamable Scheitern in der Euro-2000-Vorrunde wurde er
ebenso zur Verantwortung gezogen wie für das Viertelfinal-Aus gegen
den späteren Weltmeister Brasilien bei der WM 2002. Seine Hoffnungen,
bei der EURO 2004 die Öffentlichkeit milde stimmen zu können,
erfüllten sich ebenfalls nicht. Beim Vorrundenauftakt gegen
Frankreich verschoss er einen Elfmeter, auch im Viertelfinale gegen
Gastgeber Portugal versagten ihm am Elferpunkt wieder die Nerven.
England schied aus, und die Boulevardpresse verhöhnte den Kapitän als
"Bananen"-Beckham. Trainer Eriksson bestimmte daraufhin Frank Lampard
(Chelsea) zum Elferschützen.(APA/dpa)