Bratislava - Die slowakischen Parteien bereiten sich auf das Finale des Wahlkampfs vor. Die Meinungsumfragen signalisieren, dass der bisherige Verlauf der Kampagne die Chancen der einzelnen Parteien nicht beeinflusst. Die Fernsehdiskussionen werden in den Tagen unmittelbar von dem Urnengang entscheiden, meint Vladimir Meciar, Chef der oppositionellen Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS). Die Parteien sind aber wählerisch. Sie möchten selbst ihre Partner für die Diskussion bestimmen.

Mikulas Dzurinda lehnte eine Teilnahme an der für Mittwoch angesetzten Fernsehdiskussion in TA3 mit Robert Fico, dem Chef der oppositionellen Smer (Richtung), ab. HZDS-Chef Meciar fasste die Entscheidung, dass sich seine Partei nicht an den Diskussionen mit der Christdemokratischen Bewegung (KDFH) beteiligen werde. Die KDH-Vertreter verpassen keine Gelegenheit, die Übeltaten der Periode 1994 bis 1998, als Meciar an der Spitze der Regierung stand, an den Pranger zu stellen.

Die Partei der Ungarischen Koalition (SMK) entschied, an keiner Diskussion, wo Vertreter der Slowakischen Nationalpartei (SNS) anwesend sind, teilzunehmen. Die Animositäten unter der Parteiführungen zeigen indirekt, in welche Richtung die Parteien nach der Wahl ihre Koalitionspartner aussuchen werden. Wie die künftige Koalition aussehen wird, wissen wir nicht. Das Verhalten bei der Auswahl der Diskussionspartner lässt vermuten, dass die Kombinationen Smer-SDKU, HZDS-KDH, SNS-SMK höchstwahrscheinlich ausgeschlossen sind. (APA)