Washington/Teheran - Das westliche Angebotspaket an den Iran würde nach einem Pressebericht der Teheraner Führung unter strengen Auflagen erlauben, eines Tages Uran im eigenen Land anzureichern. Hierfür müssten aber zunächst die derzeitigen Nuklearaktivitäten ausgesetzt werden, berichtete die "Washington Post" am Mittwoch.

Kein Bau von Atomwaffen

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) müsse dann feststellen, dass das iranische Atomprogramm friedlichen Zwecken diene, zudem müsse der UNO-Sicherheitsrat zu der Überzeugung kommen, dass Teheran nicht den Bau von Atomwaffen anstrebe, hieß es weiter. Bis die Kriterien erfüllt seien, könnten "Jahre, wenn nicht Jahrzehnte" vergehen, schrieb die Zeitung.

Vertrauen wieder herstellen

Bisher hatte die US-Regierung darauf beharrt, dass der Iran die Urananreicherung vollkommen einstellt, damit Washington wieder an den internationalen Gesprächen zum Atomprogramm teilnimmt; die Europäer hatten nur die Aussetzung verlangt. "Wir sagen jetzt, dass das iranische Regime auf lange Sicht zu Hause anreichern darf, wenn es das Vertrauen wiederherstellt", erläuterte ein US-Vertreter dem Blatt. "Aber sie müssen alle Bedenken ausräumen." Ein anderer US-Vertreter sagte, die Möglichkeit zur Urananreicherung sei ein "sehr wichtiger Teil" des Angebots an Teheran und zugleich der Aspekt, der dem Iran erlauben werde, das Paket anzunehmen.

Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki betonte am Mittwoch, sein Land ziehe die Zusammenarbeit der Konfrontation vor. Die vom EU-Außenbeauftragten Javier Solana überbrachten Vorschläge der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands würden nun "eingehend" geprüft, sagte er laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna. (APA/AFP)