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Feminismus sei Sündenbock, Abtreibung Verbrechen, Homo-Ehen pervers...
Foto: APA/EPA/Claudio Onorati
Rom - Der Vatikan hat erneut entschieden gegen gleichgeschlechtliche Ehen, Gesetze zur Legalisierung zusammenlebender Paare und den Schwangerschaftsabbruch Stellung bezogen. Im Dokument "Familie und menschliche Fortpflanzung", das vom päpstlichen Rat für die Familie unter der Leitung des Kardinals Alfonso Lopez Trujillo verfasst wurde, warnte der Vatikan vor Gesetzen, die Homosexuellen die selben Rechte einräumen wie Eheleuten. "Nie zuvor ist die natürliche Institution der Ehe und der Familie derart gewalttätigen Angriffen ausgeliefert worden", hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Dokument.

Homo-Ehen "unnatürlich"

Es sei bekannt, dass rechtliche Lösungen wie die so genannten eingetragenen Lebensgemeinschaften immer stärker akzeptiert werden, sogar wenn sie die gleichen Rechte wie EhepartnerInnen beanspruchen, ohne deren Verantwortung zu übernehmen, hieß es im Dokument. Zudem werde manchmal der Wunsch geäußert, die Definition von Ehe zu ändern, um homosexuellen Paaren die Adoption von Kindern zu ermöglichen.

Feminismus als Sündenbock

Der Feminismus habe die Beziehungen zwischen den Geschlechtern erschwert. Die Frauenbewegungen hätten eine "reine individualistische Vision der Familie" gefördert. Sie hätten auch zu alternativen Lösungen zur traditionellen Familie aufgerufen. Der Vatikan bekräftigte, dass die einzigen Verhütungsmethoden in der Ehe natürlicher Art sein sollten.

Abtreibung sei Verbrechen

Zugleich verurteilte das Vatikan-Dokument die Abtreibung, die dank liberaler Gesetze bereits als "Recht" anerkannt werde. "Es ist unannehmbar, dass ein Verbrechen unbestraft bleibt. Die Abtreibung wird banalisiert und von Delikt in Recht umgewandelt." (APA)