Früh in der Früh kommen wir in der mongolischen Hauptstadt an und stellen als erstes einmal fest, dass dies wohl der kälteste Teil unserer Reise sein wird – um die minus 20 Grad (man versichert uns allerdings immer wieder, dass es sich um einen ungewöhnlich warmen Herbst handelt – wir sind beruhigt).

Foto: Bichler

Die Stadt als schön zu bezeichnen wäre etwas übertrieben, interessant ist sie aber allemal. Am Anfang unseres Rundganges entdecken wir wieder das unvermeidliche Wiener Kaffeehaus (wir suchen wirklich nicht danach, aber es scheint was dran zu sein am Rufe Wiens), ansonsten ist aber schon alles nicht mehr so vertraut. Buddhistische Klöster sind allgegenwärtig, ganze Stadtviertel bestehen nicht aus gemauerten Häusern, sondern aus Jurten bei einer Durchschnittstemperatur von -4 Grad. Die Mongolei ist mit 1,6 Millionen Quadratkilometern knapp 20-mal so groß wie Österreich, hat aber nur 2,5 Millionen Einwohner, wovon ein Drittel in der Hauptstadt lebt.

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Diese dünne Besiedelung stellen wir bei einem Ausflug in einen Nationalpark (in die „Mongolische Schweiz“) unweit von Ulan Bator auch fest – wenig Menschen überall. Die Landschaft ist allerdings sehr beeindruckend, wenn auch höher gelegenen, alpinen Gegenden wie wir sie aus Österreich kennen nicht unähnlich, Edelweiß blühen hier nahezu überall – man darf sie hier auch noch ungestraft pflücken, es soll allerdings schon vorgekommen sein, dass dekorativ am Hut getragene mongolische Edelweiß wieder zurück in Österreich zu Problemen mit den hiesigen Beamten geführt haben.

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Noch ein Wort zum anfangs angesprochenen Ausnahmezustand – wie nur der Zufall es wollte sind wir gleichzeitig mit Herrn G.W. Bush in der Mongolei gelandet – zu seiner Sicherheit sind die meisten größeren Straßen der Hauptstadt gesperrt worden, was dazu geführt hat, dass die Sicherheit im Straßenverkehr auch für uns (für zumindest einen Tag) stark angestiegen ist.

Als wir nach drei Tagen Aufenthalt weiterreisen ist es ca. so früh am Morgen, wie bei unserer Ankunft und auch entsprechend kalt – der Zug nach Peking ist aber glücklicherweise pünktlich und (wieder einmal) gut geheizt. (David Bichler)

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