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Pfister gibt Anweisungen.

Foto: APA/EPA/Puchner
Vaduz/Liechtenstein - Beim schwachen Auftritt Togos vor den schneebedeckten Bergen in Liechtenstein kam nur Trainer Otto Pfister auf Betriebstemperatur. "Mit dem Resultat bin ich unzufrieden. Meine Buben haben eine gewisse Leichtigkeit des Seins, nehmen alles leger", meinte der 68-jährige Deutsche am Freitagabend nach dem mageren 1:0 im kühlen Vaduz gegen den Weltranglisten-123.

Doch der Trainer-Fuchs war weit davon entfernt, den Stab über seine Mannschaft zu brechen. Im Gegenteil: "Wir sind erst bei 70 Prozent und können gegen jede Mannschaft mitspielen. Angst haben wir vor keinem, sondern wir werden uns so teuer wie möglich verkaufen", sagte Pfister, der den Ex-Admiraner Eric Akoto gegen Österreichs westlichen Nachbarn nicht einsetzte.

Keine Einigung

Teuer verkaufen möchten die Togo-Kicker auch ihre WM-Auftritte. 155.000 Euro verlangen Akoto und Co. allein Antrittsprämie, dazu sollen dann noch weitere 30.000 pro Sieg und 15.000 für ein Remis kommen. Rock Gnassingbe, der Chef des Fußball-Verbandes von Togo, erklärte am Freitagabend zwar, dass diese Forderungen der Spieler nicht mehr aktuell sein sollen, doch eine Einigung in diesem Prämienstreit sei trotzdem noch nicht erzielt worden.

Pfister berührt das nicht, ebenso wenig wie die Leistungen seines Teams in Testspielen, die für ihn nicht mehr als Trainingsmatches sind. Entsprechend ordnete er die Auftritte der Gruppengegner bei Togos erster Endrunden-Teilnahme ein. "Südkoreas Spiel gegen Norwegen muss auch nicht das Gelbe vom Ei gewesen sein. Da mache ich mir keine Sorgen", meinte Pfister zum ersten Gegner am 13. Juni in Frankfurt am Main. Und auch das Schweizer 1:1 gegen den dreifachen Weltmeister Italien fand er spielerisch wenig beeindruckend: "Die sind aufeinander losgegangen wie die Tiere. Eine einzige Klopperei."

Junge Mannschaft ohne Druck

Togos Vorteil sei, als junge Mannschaft ohne Druck aufspielen zu können. "Zwar fehlt meinen Jungs ab und zu die Seriosität. Sie machen nicht mehr als notwendig und denken, es geht alles von selbst", erklärte Pfister. "Allerdings können sie sich mit der Situation mental steigern und eine unheimliche Stärke entwickeln."

Togos ersten Erfolg im Jahr 2006 stellte Mohamed Kader (EA Guingamp) sicher. Sein Treffer in der 55. Minute war die einzig sehenswerte Aktion eines Spiels, für das sich kaum einer der 2.700 Zuschauer im Vaduzer Rheinpark-Stadion erwärmen konnte. Liechtensteins Trainer Martin Andermatt war sich sicher: "Als Schweizer bin ich überzeugt, dass die Schweiz bei der WM gegen Togo gewinnt."(APA/dpa/Reuters)