Dennoch sehe der Rat die Konjunktur weniger optimistisch als viele andere Institutionen. "Wir setzen weniger auf Stimmungsindikatoren und sehen einen kräftigen Aufschwung noch nicht durch harte Zahlen gestützt", sagte Weder di Mauro. Für das gesamte Jahr rechnen die meisten Ökonomen inzwischen mit einem Wachstum von 1,5 bis 2,0 Prozent. Die deutsche Bundesregierung erwartet 1,6 Prozent Wachstum.
Kritik an Reformpolitik
Die Reformpolitik der Großen Koalition beurteilte die Wirtschaftsweise kritisch. "Momentan sehe ich die Gefahr, dass große Chancen verpasst werden und nur kleine Reformen herauskommen", sagte sie. So seien bei der Arbeitsmarktreform Hartz IV die Transferleistungen erhöht statt gesenkt worden und die Anreize zur Arbeitsaufnahme nicht verbessert worden. Daher sei eine niedrigere Grundleistung beim Arbeitslosengeld II sinnvoll. "Das jetzige System setzt die falschen Anreize."