Kandahar/Cottbus - Bei einem Selbstmordanschlag außerhalb der südafghanischen Stadt Kandahar sind am Freitag drei Zivilisten ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben explodierte ein mit Sprengstoff präpariertes Auto auf einem Straßenabschnitt nordöstlich der Stadt. Der Attentäter, dessen Bombe offenbar vorzeitig detonierte, riss drei Motorradfahrer mit in den Tod. Üblicherweise richten sich die Anschläge, für die in der Regel die fundamentalistischen Taliban verantwortlich gemacht werden, gegen afghanische oder ausländische Sicherheitskräfte. Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) rechnet mit einem mindestens fünfjährigen Verbleib der Bundeswehr in Afghanistan. Der in Cottbus erscheinenden Tageszeitung "20cent" (Samstagsausgabe) sagte Jung: "Wir brauchen schon noch Zeit um sagen zu können, das Land ist jetzt selbst in der Lage, für seine Sicherheit zu sorgen. Wir nehmen ja jetzt erst die Stabilisierung von ganz Afghanistan ins Blickfeld". Die deutsche Bundeswehr hatte am Donnerstag das Kommando der Internationalen Schutztruppe (ISAF) im bisher vergleichsweise ruhigen Norden Afghanistans übernommen. (APA)