Die Untersuchungen im Zeitraum von 1965 bis 2005 hätten ergeben, dass die Ergebnisse den statistischen Überlegungen entsprechen, so Thaller. Ausschlaggebend sei eben die geringe Anzahl an Toren, die dem Zufall mehr Chancen geben als dem Können. "Wenn man annimmt, dass ein Team A doppelt so stark ist wie ein Team B, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Team A das nächste Tor erzielt, zwei Drittel und für Team B ein Drittel", erklärte Mathelitsch. Falle in einem Spiel kein Tor, habe die schwache Mannschaft mit Sicherheit einen Punkt ergattert. Bei nur einem Tor stehe die Chance für die Außenseiter immer noch bei 33 Prozent, so Mathelitsch.
Vergleich mit radioaktiver Quelle
Der Grazer Forscher verglich die Stärke eines Fußballteams mit der einer radioaktiven Quelle. Letztere könnte einigermaßen genau bei einer bestimmten Anzahl von Zerfällen gemessen werden. Da in einem Fußballspiel aber vergleichsweise wenig Tore fallen, wurde zu den Grazer Studien die gesamte deutsche Bundesliga herangezogen.
Ein englischer Kollege Mathelitschs, John Wesson, kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Der Wissenschafter hatte eine Meisterschaft mit 21 Mannschaften simuliert, bei der bis auf ein Team alle gleich gut waren. In der Mehrzahl der simulierten Fälle war die überlegene Mannschaft auch nach rund vierzig Spielen noch nicht Meister.
Der Elfer