Wien - Mit der Präsentation ihres neuen Einwanderungsmodells hätten die Grünen "eigene Fehler eingestanden" - und klar den Kurs von Innenministerin Liese Prokop bestätigt, meinte ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka am Freitag in einer Aussendung. Nach einem "jahrelangen falschen Denkansatz" sei die jetzige Neupositionierung der Grünen positiv zu bewerten.

"Zur Einsicht gelangt"

"Die Grünen sehen endlich ein, dass man von Menschen, die langfristig in Österreich leben wollen, auch etwas verlangen darf und muss", sagte Lopatka - und nannte vor allem das Erlernen der deutschen Sprache als Schlüssel zur Integration. Seiner Meinung nach sind die Grünen "zur Einsicht gelangt, dass die im Rahmen des Integrationsvertrages gesetzten Maßnahmen der Bundesregierung richtig seien".

Kritik an ÖVP

Das hatte in der Pressekonferenz der Grünen jedoch anders geklungen: Denn die Wiener Grüne Integrationssprecherin Alev Korun übte scharfe Kritik an den - im Integrationsvertrag vorgesehenen - "Zwangsdeutschkursen". Sie bezweifelte deren Erfolg - da nur rund ein Viertel der rund 18.000 seit 2003 angebotenen Kurse auch abgeschlossen worden sei - und plädierte für freiwillige Angebote. Insgesamt übten Korun, Bundessprecher Alexander Van der Bellen und Migrationssprecherin Terezija Stoisits Kritik an den Versäumnissen der Regierung in der Migrations- und Integrationspolitik. (APA)