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Österreichs Manager konnten es sich im Vorjahr deutlich verbessern: Die Gewinne ihrer Unternehmen sind überwiegend gestiegen und damit auch ihre Gehälter. Im Durchschnitt (erste bis dritte Ebene) von 129.000 auf 140.000 Euro Jahres-Gesamteinkommen. Das hat das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) aktuell unter 714 Managern mittelständischer Betriebe mit durchschnittlich 88 Mitarbeitern erhoben.

Gleichzeitig steigen die variablen Gehaltsanteile und machen im Durchschnitt etwa ein Drittel der Gesamtgage aus. Von US-amerikanischen Managern, die in den größten Konzernen nur mehr 19 Prozent Fixgehalt beziehen, ist das Lichtjahre entfernt, aber der Weg geht in diese Richtung.

Das Bemerkenswerte: Es sind nicht die so gerne zitierten weichen Faktoren für den Bonus ausschlaggebend, sondern die knallharten, der erwirtschaftete Profit. 64 Prozent der vom WdF Befragten geben an, dass sie ausschließlich am Gewinn gemessen werden. Der Trend ist also klar: Es geht um kurzfristige Erfolge, die belohnt werden. Geld ist entgegen allen anderen Konzepten der Anreiz.

"Die vielfach propagierte These, Mitarbeiter ließen sich angesichts des erreichten Wohlstandsniveaus durch Geld nicht länger motivieren, trifft nicht zu", resümiert Kienbaum den Trend. Und lässt keinen Zweifel: In Österreichs Management-Jobs herrsche noch deutlicher Aufholbedarf für die variable Vergütung.

Bleiben noch zwei Fragen offen: Wo sind die mittel- und langfristigen Anreize für das Management?

Und: Wenn kurzfristige Gewinnsteigerung belohnt wird – welcher Anreiz ist das für eine entsprechende Behübschung der Bilanz? (Der Standard, Printausgabe 3./4.6.2006)