Wegen der Fußball-WM gibt es wieder Grenzkontrollen

Salzburg – Kilometerlange Blechkolonnen vor dem Autobahngrenzübergang Walserberg zwischen Salzburg und Bayern gehören der Vergangenheit an. Seit dem Fall der Personenkontrollen am 1. April 1998 auf Basis des Schengen-Abkommens haben Autofahrer freie Fahrt – allerdings nicht während der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland.

Punktuelle Kontrollen

Ab 1. Juni bis zum Ende der Fußball-WM am 10. Juli 2006 führt die deutsche Polizei wieder Grenzkontrollen bei der Einreise nach Deutschland und fallweise auch bei der Ausreise durch. Mit ständigen Passkontrollen am Grenzübergang Walserberg ist aber nicht zu rechnen. Es werde nicht durchgehend sondern stichprobeartig an bestimmten Tagen kontrolliert, heißt es aus dem Nachbarland. Das sei von den jeweiligen Spielorten abhängig. In München finden neben dem Eröffnungsspiel am 9. Juni zwischen Gastgeber Deutschland und Costa Rica noch drei weitere Vorrundenspiele, ein Achtelfinale sowie ein Halbfinale statt. Nürnberg ist Schauplatz für vier Vorrundenpartien und einem Achtelfinale.

Problemfans vorzeitig stoppen

Das Aussetzten des Schengen-Abkommens ist Teil der Sicherheitsvorkehrungen zur Fußball-WM in Deutschland. Mit den Grenzkontrollen sollten gewaltbereite Fans bereits vor dem Erreichen der Spielstätten aus dem Verkehr gezogen werden. Vor allem auf Gäste aus den WM-Teilnehmerländern Italien, Kroatien und Serbien/Montenegro, die über den Walserberg nach Deutschland einreisen könnten, wird an der österreichisch-bayrischen Grenze besonders geachtet. Wegen der günstigeren Flugverbindungen (Billig-Airlines) ist aber auch mit „Problemfans“ aus Großbritannien, die über Salzburg nach Deutschland gelangen wollen, zu rechnen.

Salzburger Polizisten vorbereitet

Im Falle von Einreiseverweigerungen kommt auf die Salzburger Polizei Arbeit zu. Manche Fangruppen könnten sich dann in der Stadt Salzburg niederlassen und für Probleme sorgen. Darauf seien die österreichischen Beamten vorbereitet, versichert das Innenministerium. Mit den deutschen Kollegen seien Kontrollorte und Kontrollzeiten abgestimmt, zudem werde es eine verstärkte Präsenz österreichischer Polizisten in den Grenzregionen geben.

Verkehrprobleme nicht ausgeschlossen

Zu kilometerlangen Staus, wie es vor dem Schengen-Abkommen am Grenzübergang Walserberg die Regel war, soll es trotz der Wiedereinsetzung von Grenzkontrollen nicht kommen. Laut den deutschen Behörden werden die Kontrollen weitgehend ohne größere Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs abgewickelt. Ausgeschlossen können einzelne Verzögerungen aber natürlich nicht werden.

Klar ist auf jeden Fall: Ein gültiges Reisedokument (Reisepass oder Personalausweis) sollte auf der Fahrt nach Deutschland keinesfalls vergessen werden. Diese Regelung herrscht zwar generell bei Reisen ins Ausland (auch in EU-Länder), doch während der Fußball-WM wird dies an den Grenzen zu Deutschland auch wieder kontrolliert. (ans)