Jena - Cholesterinsenker können auch bei Verletzungen des Zentralen Nervensystems wirksam sein: Laut einer Studie des Uniklinikums Jena retten diese so genannten Statine geschädigte Nervenzellen im Gehirn vor dem Absterben, informierte der Neurologe Stefan Isenmann. Der Effekt sei darauf zurückzuführen, dass die Cholesterinsenker offenbar generell entzündungshemmend wirkten und geeignet seien, Blutgefäße zu schützen.

Dabei seien "Hitzeschock-Proteine" beteiligt. Von diesen Eiweißstoffen wisse man, dass sie gefährdete Zellen schützen könnten, erläutert Isenmann. Es sei aber nicht möglich, solche Hitzeschock-Proteine nach einer Verletzung oder beispielsweise nach einem Schlaganfall schnell in die geschädigten Nervenzellen hineinzubringen. Durch die rasche Verabreichung von Statinen könnten aber offenbar diese Schutzproteine aktiviert und so auch eine Rettung gefährdeter Nervenzellen erreicht werden.

Wie sich diese neuen Ergebnisse in konkrete Therapien umsetzen ließen, müsse durch weitere Studien geklärt werden. Bereits heute im Einsatz seien Statine am Jenaer Uniklinikum bei der Behandlung von Herzinfarkt-, Gefäß- und Schlaganfall-Patienten. (APA/AP)