Bürokratie und Vorbereitungsstress erschwert AuswanderInnen vor allem den Beginn des "Abenteuers", obwohl die Hürden für EWR-BürgerInnen vergleichsweise gering sind. Sie können in einem anderen EWR-Land zu denselben Bedingungen wie die BürgerInnen des jeweiligen Staates arbeiten, benötigen also weder ein Visum für die Einreise noch einen Titel für den Aufenthalt oder eine Arbeitsbewilligung.
Klassische Fallen
Trotzdem will der Wechsel in ein anderes EU-Land auf eigene Faust gut vorbereitet sein. "Wir werden immer wieder mit Anfragen von geprellten Leuten konfrontiert," warnt Isa-Maria Gasparotto, EURES-Beraterin beim AMS Wien. "Wer sich - auf eine dubiose Anzeige hin - als 'ImmobilienmaklerIn' auf einer spanischen Insel engagieren lässt, muss damit rechnen, dass er ausgenutzt werden soll." Aber auch weniger "klassische" Fallen lauern auf Arbeitssuchende innerhalb Europas.
"Man sollte sich genau anschauen, inwiefern sich beispielsweise die Sozialsysteme in den einzelnen Ländern unterscheiden. Gibt es eine Sozialleistung in Österreich, heißt das noch lange nicht, dass die auch in Großbritannien existiert," so Gasparotto. Umfassende Information vorab ist ein Muss, betont sie und beruhigt gleichzeitig: "Wenn man gut vorbereitet ist, bleiben die Probleme aus. Und jeder kann uns gerne Löcher in den Bauch fragen."
Keine automatischen Ansprüche
Ein Sorgenpunkt der Infosuchenden: Die Anrechenbarkeit von Pensionszeiten und Diplomen. "Die Anerkennung von Abschlüssen führt nicht selten zu Problemen", so Gasparotto. Pensionsansprüche werden allerdings meist ohne finanzielle Einbußen ausbezahlt, arbeitete man in zwei Ländern, so besteht Anspruch auf zwei verschiedene Teilpensionen. Voraussetzung ist natürlich, dass im Zweitland alle notwendigen Formalitäten beachtet wurden. "Das fängt schon damit an, dass man korrekt gemeldet sein muss," so Gasparotto. "Jedem muss auch klar sein, dass es keinen automatischen Anspruch auf Sozialleistungen gibt und die Ansprüche aus österreichischen Sozialleistungen teilweise verfallen, wenn man sich hier abmeldet".
Geringe Mobilität