Wien - Die Austrian Airlines-Gruppe will durch stärkere Eigenbetankung von Flugzeugen weiter Treibstoffkosten sparen. Um die Abhängigkeit von den Rohölfirmen zu verringern, hat die AUA jetzt einen Dreijahresvertrag mit der Firma Skytanking ASIG zur Betankung ihrer Flugzeugflotte abgeschlossen. Damit können künftig alle Flugzeuggrößen betankt werden, bisher war dies nur bei Langstreckenmaschinen möglich.

Mit dieser Maßnahme steigt der Anteil der "Eigenversorgung" von AUA-Maschinen aus Wien von derzeit 15 auf 22 Prozent. Mittelfristig soll sich dieser Anteil auf 50 Prozent erhöhen, teilte Finanzvorstand Thomas Kleibl am Donnerstag mit. Heute wurde der erste Austrian-Linienflug durch Skytanking ASIG abgefertigt.

Einkaufspreisvorteile

Über die Höhe der Einsparungseffekte aus dieser Maßnahme gab es auf Anfrage keine Auskunft, aus Wettbewerbsgründen, wie es hieß.

Experten schätzen die möglichen Einkaufspreisvorteile durch Eigenbetankung auf einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag.

Die Tonne Flugzeugtreibstoff kostete Ende Mai knapp 700 Dollar pro Tonne Flugzeugtreibstoff (Kerosin), um 25 Prozent mehr als im Jahresdurchschnitt 2005 (562 Dollar). Im Jahr 2004 hatte die Tonne Treibstoff noch durchschnittlich 398 Dollar gekostet. Im Jahr 2005 musste die Austrian Airlines-Gruppe mit AUA, Tyrolean Airways/Austrian arrows und Lauda Air 454 Mio. Euro für Treibstoff aufwenden, um 47 Prozent oder 144 Millionen Euro mehr als im Jahr davor.

Das Ausmaß der Eigenbetankung übersteige mittlerweile die Ressourcen der AUA-Gruppe hinsichtlich Logistik und Personal, so die AUA. Bereits zu Beginn der Eigenbetankung im August 2005 habe die AUA auf die Expertise von Skytanking ASIG zurückgegriffen. (APA)