Der Kärntner "Ortstafelstreit"schwelt seit über 30 Jahren. Im Juli 1972 beschloss die Regierung Kreisky das Ortstafelgesetz, das für 205 Orte mit 20 Prozent Minderheitenanteil zweisprachige Tafeln vorsah. Im September folgte auf die Aufstellung der ersten Tafeln der "Ortstafelsturm", bei dem Deutsch-Kärntner die Tafeln demontierten.Das Volksgruppengesetz 1976 sah die 25-Prozent-Klausel für slowenischsprachige Bevölkerung vor, die Topografieverordnung 1977 91 neue Tafeln. 2000, mit der Errichtung zweisprachiger Ortstafeln im Burgenland, bricht der Kärntner Konflikt neu aus. Slowenenvertreter Rudi Vouk provoziert 2001 durch bewusste Tempoüberschreitung im Ortsgebiet ein VfGH-Urteil, das die 25-Prozent-Klausel zu hoch nennt. Jörg Haider ist gegen neue zweisprachige Tafeln. 2005 fordert der VfGH solche für Bleiburg und Bleiburg-Ebersdorf. Haider reagiert mit Ortstafel-Verrücken. Die Verordnung des Bundeskanzlers im Mai 2005 sieht 81 neue zweisprachige Ortstafeln vor (insgesamt 158). (red/ DER STANDARD, Printausgabe, 1.6.2006)