Die Gläubiger von Eurotunnel verzichten auf rund neun Milliarden Euro.

Foto: Eurotunnel
Paris - Mit einer Einigung mit seinen Gläubigern hat Eurotunnel eine Insolvenz in letzter Minute vermieden. Die Gläubiger sind bereit, auf 54 Prozent ihrer Forderungen von rund neun Milliarden Euro aus der Bauzeit des Tunnels unter dem Ärmelkanal zu verzichten. Das teilte der Chef des Kanaltunnel-Betreibers, Jacques Gounon, am Mittwoch in Paris mit. Damit bleiben Eurotunnel noch Schulden von 4,24 Milliarden Euro oder 2,9 Milliarden Pfund. Wenn die Eurotunnel-Aktionäre dem Abkommen am 12. Juli zustimmen, will die Gesellschaft im vierten Quartal ein Sanierungsprogramm auflegen. Andernfalls müsse Eurotunnel Insolvenz anmelden, sagte Gounon. Die Aktie ist vom Handel ausgesetzt, bis Eurotunnel die verschobene Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen 2005 nachholt. 2004 war der Fehlbetrag von 1,89 Milliarden auf 810 Millionen Euro gesunken. Der Umsatz hatte von 821 auf 789 Millionen Euro nachgegeben. 2005 soll der Umsatz stagniert haben. Für 2006 werden 793 Millionen Euro anvisiert. Die operative Marge soll um vier Punkte auf 55 Prozent des Umsatzes oder 438 Millionen Euro erhöht werden. (APA/dpa)