Vilnius - Der litauische Regierungschef Algirdas Brazauskas hat am Mittwoch nach dem Austritt der Arbeitspartei aus seiner Mitte-links-Koalition seinen Rücktritt eingereicht. Brazauskas überreichte Präsident Valdas Adamkus am Vormittag sein Rücktrittsschreiben, berichtete die baltische Nachrichtenagentur BNS.

Der 73-jährige Brazauskas erklärte zudem, dass seine Sozialdemokratische Partei nach dem Zusammenbruch der Koalition nicht die Verantwortung zur Bildung eines neuen Kabinetts übernehmen wolle. Die Sozialdemokraten wollen Mittwoch Abend bei einer Präsidiumssitzung über ihre weitere Vorgangsweise beraten.

Die Arbeitspartei war stärkste Kraft der bisher regierenden Drei-Parteien-Koalition. Sie trat am Mittwoch aus der Regierung aus, nachdem Präsident Adamkus zwei ihrer Minister das Vertrauen entzogen hatte. Gegen mehrere Mitglieder der Arbeitspartei wird seit Wochen wegen undurchsichtiger Geldflüsse ermittelt. Der bisherige Parteichef, Viktor Uspaskich befindet sich seit vorvergangener Woche wegen "persönlicher Probleme" in seiner russischen Heimat in der Region Archangelsk. (APA)