Kuala Lumpur - Der Iran ist zu einer sofortigen Wiederaufnahme der Verhandlungen mit dem EU-Trio aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien über sein Atomprogramm bereit. Das sagte der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki am Dienstag in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Auch direkte Gespräche mit den USA sind für Mottaki möglich. Voraussetzung sei aber, dass die USA ihr Verhalten änderten. Vorbedingungen werde sein Land allerdings nicht akzeptieren.

Solana würde Direktgespräche begrüßen

Der Chefdiplomat der Europäischen Union (EU), Javier Solana, sagte unterdessen, die EU würde Direktgespräche zwischen beiden Staaten begrüßen. Die Entscheidung darüber überlasse er aber den Regierungen in Teheran und Washington, sagte Solana im Europäischen Parlament. Die USA werfen dem Iran vor, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Kernwaffen entwickeln zu wollen. Dies bestreitet der Iran. Die USA und die Islamische Republik unterhalten seit 27 Jahren keine diplomatischen Beziehungen.

Die Regierung in Washington argumentiert, das durch den Iran geschaffene Atom-Problem sei von internationaler Dimension. Daher seien der UN-Sicherheitsrat und die UN-Atomenergiebehörde IAEA das geeignete Forum und nicht bilaterale Gespräche. Allerdings hatten die USA dem Iran vergeblich angeboten, über die Zukunft des Iraks miteinander zu sprechen. Die Regierung in Washington wirft dem Iran vor, Unruhen in dem Nachbarland zu schüren und nichts gegen das Eindringen von Rebellen zu unternehmen. Das europäische Verhandlungstrio will den Iran mit einem Paket wirtschaftlicher Anreize von der Urananreicherung abbringen. (APA/Reuters)