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Die Sorgen der Österreicher sind breit gestreut.

Foto: APA/dpa/Matthias Hiekel
Linz - Erhebliche Angst gibt es unter den Österreichern unter anderem vor ausländischem Einfluss in der heimischen Wirtschaft, Unsicherheit bei den Pensionen und vor dem Klimawandel. Das ist das am Dienstag veröffentlichte Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS.

Für die Studie wurden Ende März/Anfang April 1.000 für die Gesamtbevölkerung repräsentativ ausgewählte Personen ab 16 Jahre befragt. Die Meinungsforscher legten ihnen Karten mit 22 möglichen negativen Entwicklungen vor. Die Befragten sollten alle jene auswählen, die sie besonders beunruhigten. Mehrfachnennungen waren möglich.

Die so entstandene "Parade der Zukunftsängste" wird angeführt von "wenn die Arbeitslosigkeit nicht gestoppt werden kann" und "wenn die gesundheitliche Versorgung nicht mehr wie bisher gewährleistet ist". Davon fühlen sich jeweils 62 Prozent der Befragten beunruhigt.

Intensives Unbehagen

Immerhin auch noch jeweils eine absolute Mehrheit empfindet bei acht weiteren Visionen intensives Unbehagen, nämlich: "wenn österreichische Betriebe zunehmend in ausländische Abhängigkeit geraten", "wenn die Pensionen infolge der Überalterung nicht mehr gesichert sind", "wenn sich die Folgen des Klimawandels immer mehr verstärken", "wenn sich die Drogensucht weiter verstärkt", "wenn sich das Verbrechen in Österreich weiter ausbreitet", "wenn durch die Zuwanderung von Ausländern unsere gewohnte Lebensweise immer mehr verändert wird", "wenn Epidemien und Seuchen wie beispielsweise Aids, BSE und Vogelgrippe nicht unter Kontrolle gebracht werden können" und "wenn es zu einer noch stärkeren Abwanderung unserer Betriebe ins Ausland kommt". Diese Sorgen äußerten jeweils zwischen 50 und 56 Prozent der Befragten.

Ausbreitung des Islam

Nicht mehr ganz so viele, aber doch auch noch jeweils 44 bis 49 Prozent haben Angst davor, dass "sich der Islam weiter bei uns ausbreitet", "wir uns immer mehr an die Richtlinien der EU halten müssen", "die demokratischen Grundrechte wie Meinungs- oder Religionsfreiheit unter die Räder kommen" und "die Geburtenraten weiter zurückgehen".

Deutlich schwächer, aber noch immer von mehr als 40 Prozent genannt ist das Unbehagen gegenüber einer fortschreitenden Verdrängung des Menschen durch Computer und Maschinen, einem überzogenen Gewinn- und Leistungsstreben in Wirtschaft und Beruf, einer Wiederbelebung des Antisemitismus und einem Missbrauch der Vormachtstellung durch die USA.

Sexuelle Unmoral

Vergleichweise am wenigsten Kummer verursachen der Verlust christlicher Grundsätze, das Überhandnehmen von sexueller Unmoral und ein eventuelles Auseinanderbrechen der EU sowie der Rückfall Europas in Einzelstaaten.

Personen über 50 Jahre zeigten bei der Umfrage mehr Furchtvorstellungen als Junge. Überdurchschnittlich Ängste stellten die Meinungsforscher bei den Wählern von FPÖ und BZÖ fest, unterdurchschnittlich waren sie bei den Anhängern von ÖVP und Grünen. (APA)