"Es wäre moralisch gleichbedeutend mit dem Befehl, tausende unschuldige Menschen im Irak zu töten, wie Blair ihn gegeben hat", sagte Galloway. Wüsste er von den Plänen zu einem solchen Anschlag, würde er aber die Behörden alarmieren. Lieber sähe er es allerdings, dass Blair wegen "Kriegsverbrechen" vor Gericht gebracht würde.
Großbritannien
Britischer Abgeordneter: Attentat auf Blair wäre "gerechtfertigt"
Galloway würde Blair wegen "Kriegsverbrechen" lieber vor Gericht sehen
London - Der linke britische Abgeordnete George
Galloway, heftiger Gegner des Irak-Krieges, hält einen tödlichen
Anschlag auf Premierminister Tony Blair wegen der Entsendung
britischer Truppen in den Irak für "moralisch gerechtfertigt". In
einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift "GQ"
bejahte Galloway die Frage, ob ein Selbstmordanschlag auf Blair
gerechtfertigt sei, vorausgesetzt, es würde keine weiteren Opfer
geben.
Galloways Bemerkungen sorgten für Empörung. Der Abgeordnete
Stephen Pound von Blairs Labour-Partei sagte dem BBC-Fernsehen, "über
einen Anschlag auf einen Mitbürger in einer Art zu reden, in der dies
- wenn auch nur in milder Form - als hinnehmbar dargestellt wird, ist
ein Schritt zu weit - viel zu weit". Er wisse nicht, ob das Parlament
Galloway zur Rechenschaft ziehen könne. Alle Abgeordneten würden aber
den Raum verlassen, wenn er erscheine. Galloway wurde 2003 aus der
Labour-Partei ausgeschlossen und gründete daraufhin seine eigene
Partei namens Respect. (APA)