Jiri Grusa wurde 1938 im böhmischen Pardubice (Pardubitz) geboren, studierte an der Karlsuniversität Prag Geschichte und Philosophie und gehörte zu den Dissidenten um den späteren Präsidenten Vaclav Havel. Ab Mitte der 1960er Jahre war er als Redakteur bei diversen Zeitschriften, als freier Mitarbeiter beim Theater und als Texter sowie in Baufirmen tätig. Als einer der Mitunterzeichner der "Charta 77" und als Autor des Romans "Dotzanik" wurde er 1978 für einige Monate inhaftiert. Während seiner Rückreise von einem USA-Aufenthalt wurde Grusa Anfang der 1980er Jahre von der CSSR ausgebürgert.
Literatur
Jiri Grusa bleibt PEN-Präsident
Tschechischer Autor mit großer Mehrheit im Amt bestätigt
Berlin - Der tschechische Autor Jiri Grusa ist erneut
zum Präsidenten der internationalen Schriftstellervereinigung PEN
gewählt worden. Grusa sei mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt
worden, teilte das PEN-Tagungsbüro am Freitag in Berlin mit. Dort
tagt noch bis zum Sonntag der 72. Internationale PEN-Kongress. Bei
der Wahl gab es keinen Gegenkandidaten. Der 67-jährige Grusa ist seit
2003 PEN- Präsident. Als ehemaliger Dissident kennt der Autor die
Schwierigkeiten verfolgter Autoren.
Nach einem Aufenthalt in Deutschland war Grusa von 1990 bis 1992
Botschafter in der Tschechoslowakei, 1993 tschechischer Botschafter
in der BRD und von 1998 bis zum Frühjahr 2004 Botschafter seiner
Heimat in Wien. Ende 2003 wählte ihn die internationale
Schriftstellervereinigung PEN-Club auf Vorschlag Österreichs zu deren
Präsidenten, seit April vergangenen Jahres ist er Direktor der
Diplomatischen Akademie Wien. (APA/dpa)