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Frantisek Straka: "Ich bin ein Typ, der offensiv spielen lässt. Ich will dem Team meine Handschrift mitgeben."

Foto: APA/ Parigger
Wien - Fußball-Bundesligist FC Wacker Tirol hat am Mittwoch einen Trainer für die kommende Saison präsentiert. Die Innsbrucker verpflichteten Frantisek Straka als Nachfolger des zu Spartak Moskau abgewanderten Stanislaw Tschertschessow. Der 35-fache tschechoslowakische Teamspieler war erst im April von Viktoria Pilsen geholt worden und rettete das Team noch vor dem Abstieg aus der höchsten tschechischen Liga. Der Vertrag wurde auf unbegrenzte Zeit abgeschlossen.

"Habe viel im Fernsehen gesehen"

"Ich freue mich riesig auf diese Aufgabe. Ich kenne den österreichischen Fußball, habe viel im Fernsehen gesehen und bin informiert", betonte der 48-Jährige, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt und auch im Besitz eines deutschen Passes ist. Wie Sportdirektor Christian Ablinger erklärte, sei Straka stets Wunschkandidat von Wacker gewesen. Die Tiroler hatten allerdings auch mit einigen anderen Trainern (Constantini, Peischl, Linzmaier) verhandelt, sich dabei allerdings durchwegs Absagen eingehandelt.

"Ich bin ein Typ, der offensiv spielen lässt. Ich will dem Team meine Handschrift mitgeben", erklärte Straka. In der kommenden Saison will der neue Coach für ein "besseres Abschneiden als im vergangenen Jahr" sorgen. Angesichts des neunten Rangs in der abgelaufenen Spielzeit freilich kein allzu hohes Ziel.

1990 im tschechischen WM-Team

Straka war als Spieler fünf Jahre lang in der deutschen Bundesliga (Mönchengladbach, Rostock) tätig und gehörte auch dem WM-Team der Tschechoslowakei 1990 an. Im Viertelfinale hatte dann aber just der in Deutschland spielende Verteidiger mit einem Elferfoul für das Ausscheiden seiner Mannschaft gesorgt.

Nach seiner aktiven Laufbahn coachte Straka den Wuppertaler SV und führte danach Teplice zum Cup-Sieg und in den UEFA-Cup. Mit Sparta Prag (2003/04) erreichte er die Champions League, die allerdings auch sein Schicksal besiegelte. Nach fünf Niederlagen aus sechs Partien musste Straka seinen Sessel räumen. Danach erwies sich der Ex-Internationale zweimal als "Feuerwehrmann". Im Vorjahr schaffte er mit LR Ahlen den Klassenerhalt, in diesem Jahr gelang ihm dies mit Viktoria Pilsen.

Politische Ambitionen

Im Vorjahr hatte Straka auch politische Ambitionen gehegt. Allerdings machte ihm seine deutsche Staatsbürgerschaft einen Strich durch die Rechnung. Er musste seine bereits als fix gemeldete Kandidatur für die Parlamentswahlen 2006 für die christdemokratischen Volkspartei (KDU-CSL) wieder zurücklegen. (APA)