Lebensbedrohlich
Mit der Thematik werden auch ÄrztInnen und Hebammen in Deutschland konfrontiert, da hier lebende verstümmelte Frauen zu ihnen in die Praxis kommen. Spätestens wenn eine zugenähte Frau ein Kind bekommt, wird die Genitalverstümmelung zum lebensbedrohlichen Problem. Die Vagina muss für die Entbindung rechtzeitig aufgeschnitten werden. In Deutschland ist es bereits vorgekommen, dass ÄrztInnen nach der Entbindung, die Frauen wieder zugenäht haben, so dass ihr Leiden fortgesetzt wurde.
Verbreitung
Außerdem gibt es Berichte über Einzelfälle, in denen in Deutschland lebende Migrantinnen von ihren Eltern ins Herkunftsland gebracht wurden, um sie dort radikal beschneiden zu lassen. Die genitale Verstümmelung von Mädchen und Frauen ist in knapp 30 Ländern Afrikas, im Süden der arabischen Halbinsel, im Irak und in Teilen Asiens üblich und ist mit der männlichen Beschneidung, bei der die Vorhaut in Teilen oder ganz entfernt wird, nicht zu vergleichen. Oft wird dieser Eingriff unter schlechten hygienischen Umständen und ohne Narkose durchgeführt. Die Mädchen und Frauen verlieren durch die Verstümmelung zum großen Teil die Fähigkeit sexueller Erregbarkeit und leiden zudem meist an permanenten Schmerzen.
Problem der Einflussnahme