Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP/RONALD ZAK
Peter Westenthaler, jener Politiker, über den einmal gesagt wurde, er habe eine so dicke Haut, dass er auch ohne Rückgrat aufrecht gehen könne, ist also wieder zurück – und absolvierte am Montagabend in der "ZiB 2" einen seiner ersten öffentlichen Auftritte als neuer Spitzenkandidat des BZÖ.

Für manche ORF-Journalisten war das wohl ein Déjà-vu des Schreckens. Immerhin gilt Westenthaler als einer jener Politiker der so genannten Wenderegierung, die ein paar der schamlosesten Interventionen wagten – unvergessen etwa seine Live-Zuschaltung per Telefon in eine Diskussionsrunde von "Betrifft" im November 2000.

Ironie des Schicksals

Ironie des Schicksals: Ausgerechnet diesem Mann ist es nun zu verdanken, dass Armin Wolfs ORF-kritische Rede anlässlich der Verleihung des Robert-Hochner-Preises nun erstmals auch im ORF-Programm Thema wurde – auf die bekannt-untergriffige Westi-Art: Als Interviewer Armin Wolf von dem gebräunten Jetzt-wieder-Politiker wissen wollte, ob von ihm auch in Zukunft wieder Ausdrücke wie "Irre", "Vernaderer" und ähnliches Vokabular zu erwarten sei, antwortete Westenthaler sinngemäß, er, Wolf, wäre in seiner ORF-kritischen Rede auch nicht zimperlich gewesen.

Kurz zuckte der Moderator, parierte aber damit, dass er im Unterschied zu Westenthaler seine Kritik ohne persönliche Beleidigungen formuliert habe. Dieses Argument prallte an einem, sich ebenfalls noch in "bester" Erinnerung befindlichen, süffisanten Politikerlächeln ab. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 24./25.5.2006)