Solms - Der traditionsreiche deutsche Kamerahersteller Leica hat mit einem harten Sanierungsprogramm seinen Verlust halbiert. Im Geschäftsjahr 2005/2006 (31. März) verringerte sich der Konzernfehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr von 18,1 auf 9,2 Millionen Euro, wie die Leica Camera Gruppe am Dienstag im mittelhessischen Solms mitteilte. Operativ erzielte der Konzern ein kleines Gewinnplus von 0,6 Millionen Euro nach einem Minus von 10,6 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 15,9 Prozent auf 106,7 Millionen Euro.

Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gab Leica nicht. Nach früheren Angaben will das Unternehmen 2006/2007 erstmals wieder ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. "Wir wollen mittelfristig wieder in die Gewinnzone zurückkehren", sagte ein Sprecher. Das Unternehmen war im vergangenen Jahr in eine Existenzkrise geraten, weil es den Boom der Digitalfotografie verschlafen hatte. Zur Rettung hatte sich der Kamera- und Fernglashersteller fast 23 Millionen Euro frisches Geld mit einer Kapitalerhöhung gesichert.

Umsatzschub durch Sportoptik

Besonders positiv entwickelte sich 2005/2006 die Nachfrage im Bereich Sportoptik. Der Umsatz mit Ferngläsern und Entfernungsmessern kletterte um 20,5 Prozent auf 36,4 Millionen Euro. Die Erlöse mit digitalen Kompaktkameras legten um 6,6 Prozent auf knapp 17 Millionen Euro zu. Bei den klassischen Spiegelreflex- und Reportagekameras gab es einen Zuwachs von 12,2 Prozent auf 34,5 Millionen Euro. Gut 80 Prozent des Gesamtumsatzes erzielte Leica im Ausland. Die USA waren mit einem Umsatzanteil von knapp 25 Prozent erstmals der wichtigste Einzelmarkt. Deutschland trug 19 Prozent zum Gesamtumsatz bei. (APA/dpa)