Hamburg - Aids wurde zu Beginn der achtziger Jahre als neue Krankheit erkannt. Die Geschichte der Immunschwäche ist aber wesentlich älter. Wichtige Stationen sind unter anderem:
  • 1920 - 1930: Moderne, nachträgliche Analysen legen inzwischen den Schluss nahe, dass das Aidsvirus bereits zu dieser Zeit in Afrika auf den Menschen überging. Weil wenige Menschen reisten, verbreitete sich das Virus zunächst nicht.

  • 1959: Aus diesem Jahr stammt die älteste sicher dokumentierte HIV- Infektion. Sie wurde später in der Blutprobe eines Afrikaners nachgewiesen.

  • 1978: Erster deutscher Aidsfall (wird erst rückblickend erkannt).

  • 1981: Am 5. Juni beschreibt die US-Gesundheitsbehörde CDC erstmals offiziell die noch namenlosen mysteriösen Krankheitsfälle.

  • 1982: Die Krankheit bekommt den Namen Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome, erworbenes Immunschwächesyndrom). Erste Fälle werden in Deutschland und anderen europäischen Ländern erkannt.

  • 1983: Zwei Forscherteams um den Franzosen Luc Montagnier und den US-Amerikaner Robert Gallo identifizieren gemeinsam den Aidserreger HIV (Human Immunodeficiency Virus, menschliches Immunschwächevirus).

  • 1985: Die erste Aids-Informationsbroschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erscheint. In Atlanta (USA) findet die erste internationale Aids-Konferenz statt.

  • 1987: Das erste Aids-Medikament (AZT) wird zugelassen.

  • 1988: Die UN rufen den ersten Welt-Aids-Tag aus.

  • 1991: Die Rote Schleife wird zum ersten Mal als Zeichen für Solidarität mit den Betroffenen getragen.

  • 1995: Der erste Vertreter der zweiten Klasse von Aidsmedikamenten, so genannte Protease-Inhibitoren, kommt auf den Markt.

  • 1996: Das Aidsbekämpfungsprogramm UNAIDS der Vereinten Nationen wird gegründet. Der erste Vertreter der dritten Klasse von Aidsmedikamenten, so genannte Nicht-nukleosidischen Reverse- Transkriptase-Hemmer, kommt auf den Markt.

  • 1999: Ein internationales Forscherteam findet deutliche Hinweise darauf, dass das Aidsvirus HIV-1 von Schimpansen aus Zentralafrika auf den Menschen überging.

  • 2003: Der erste Vertreter der vierten Klasse von Aidsmedikamenten, so genannten Entry-Inhibitoren, kommt aus den Markt.

  • Ende 2005: Weltweit erreicht die Aidsepidemie einen neuen Höchststand: Mit 40,3 Millionen HIV-Infizierten leben nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) in diesem Jahr mehr Menschen mit dem Virus im Blut als jemals zuvor. Für 2005 verzeichnet der Weltaidsbericht 4,9 Millionen neue Infektionen. Bundesweit steckten sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts 2.490 Menschen an. (APA/dpa)