Vilnius - Euro-Anwärter Litauen hat erstmals offiziell eingeräumt, die Einführung der Gemeinschaftswährung vom bisherigen Zieldatum 2007 auf 2009 zu verschieben. Ministerpräsident Algirdas Brazauskas sagte dies nach einem Treffen mit EU-Finanzkommissarin Dalia Grybauskaite, wie ein Sprecher der Regierung in Vilnius am Dienstag bestätigte. "Über 2008 können wir nicht reden", meinte Brazauskas, der mit der ebenfalls aus Litauen stammenden Grybauskaite am Montag zusammengetroffen war.Die EU-Kommission hatte vor einer Woche das Euro-Beitrittsgesuch des baltischen Staats zum 1. Jänner 2007 wegen der derzeit etwas zu hohen Inflationsrate abgelehnt. In ersten Reaktionen hatten Spitzenpolitiker in Vilnius dennoch weiter auf eine "politische Lösung" gepocht und Widerstand gegen die Entscheidung angekündigt. Brazauskas, der am Montag aus dem Urlaub zurückgekehrt war, sagte nun: "Wir leben vorerst weiter mit unserer Vaterlandswährung Litas, und das ist nicht schlecht." Der Litas ist seit 2002 im festen Wechselkurs an den Euro gebunden. Zuvor war er an den US-Dollar gekoppelt. (APA/dpa)