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Paolo Ferrero: "Wie viele haben einen Joint geraucht? Niemand ist daran gestorben."

foto: apa/epa/ansa
Rom - Italiens neuer Sozialminister, Paolo Ferrero, hat sich für die Legalisierung weicher Drogen ausgesprochen und hat damit für hektische Reaktionen im oppositionellen Mitte-Rechts-Bündnis gesorgt. "Wie viele haben einen Joint geraucht? Niemand ist daran gestorben", sagte der Minister in einem Interview mit dem TV-Kanal Sky TG 24.

"Wir müssen gegen den großen Drogenhandel vorgehen. Man darf jedoch nicht den Drogendealer mit dem Jugendlichen gleich stellen, der einen Joint raucht", betonte Ferrero, Politiker der altkommunistischen Rifondazione comunista.

Kritik

Die Worte des Ministers wurden von der rechten Oppositionspartei Alleanza Nazionale (AN) scharf kritisiert. "Der neue Minister ist unverantwortlich und unverantwortlich ist (der designierte Regierungschef Romano) Prodi, der ihm das Sozialministerium anvertraut hat", so der AN-Abgeordnete, Alfredo Mantovano.

Die im April abgewählte Regierung von Silvio Berlusconi hatte Anfang dieses Jahres ein neues strenges Drogengesetz verabschiedet, das Prodi rückgängig machen will. Das Gesetz bestraft nicht nur die Produktion und den Handel, sondern auch den Besitz von Suchtgift für den Eigengebrauch. Hinzu wurde die bisherige Unterscheidung zwischen "harten" und "weichen" Drogen aufgehoben. Im Gesetzesentwurf sind für die verschiedenen Drogen Mengen für die Substanzen festgelegt, um eine Grenze zwischen administrativen Sanktionen bzw. Strafgeldern und eigentlichen Freiheitsstrafen zu ziehen. (APA)