Wien - "Frauen werden im Sport auf allen Ebenen benachteiligt", sagte SPÖ-Abgeordnete Beate Schasching Montag in einem Pressegespräch nach der Enquete des SPÖ-Parlamentsklubs "Frauen im Sport". Sowohl im Breitensport als auch auf Funktionärsebene in den Vereinen sowie im Spitzensport haben es Frauen verglichen mit Männern deutlich schwerer. Die weit geringere Repräsentanz von Frauen in der medialen Verbreitung von Sport sei zugleich Ursache und Ergebnis der Benachteiligung von Frauen im Sport, erklärte Schasching laut einer Aussendung des SPÖ-Pressedienstes. Medien bevorzugen Männersport "Sport in den Medien ist männlich", betonte Schasching. Das schlage sich sowohl in der Auswahl der Sportarten als auch in den Sendezeiten für bestimmte Sportarten nieder. Über die Medienaufmerksamkeit würden auch die Sponsoraktivitäten auf Männer-Sportarten gelenkt. Frauenförderung Schasching spricht sich dafür aus, alle Förderrichtlinien auf die besondere Förderung von Frauen abzustimmen. Die Abgeordnete kündigte an, dass ein Mentoring-Programm, bei dem Spitzensportlerinnen ihre Erfahrungen mit Nachwuchsportlerinnen teilen, erprobt werden soll. Dies wird unter anderem ein Thema einer Enquete der Bundessport-Organisation (BSO) im Herbst dieses Jahres sein. Derzeit sei die Sportförderung nicht auf die Bedürfnisse und Lebensumstände von Frauen ausgerichtet, erklärte Schasching. Die Aufnahme in die HSNS bzw. Exekutive sei als Gesamtmodell nicht geeignet. Auf Vorbildwirkung setzen Unter anderem mit der Vorbildwirkung des Spitzensports begründet Schasching die Forderung nach einer besseren Förderung von Frauen im Spitzensport. Mädchen bräuchten weibliche sportliche Vorbilder. Bewegungsmangel sei gerade bei 12- bis 16-jährigen Mädchen eine der Ursachen für gesundheitliche Probleme, bemerkte Schasching unter Hinweis auf eine Studie für das Land Salzburg. Schließlich machte die Abgeordnete auch die Zeitknappheit aufmerksam, die es vor allem berufstätigen Müttern kaum erlaubt, Sport zu betreiben. Laut einer Umfrage hätten berufstätige Mütter durchschnittlich eine Stunde pro Woche wirkliche Freizeit zur Verfügung. (APA)