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Der Stock

foto: apa/jaeger
Wien - Nationalratspräsident Andreas Khol (V) wünscht dem neuen BZÖ-Spitzenkandidaten Peter Westenthaler "alles Gute und viel Glück". Khol und Westenthaler waren die Koalitions-Klubchefs in den Jahren 2000 bis 2002, also am Beginn der schwarz-blauen Wende. "Ich habe mit Peter Westenthaler immer sehr gut zusammengearbeitet", so Khol am Montag im Gespräch mit der APA. Er ist überzeugt, dass sich mit der Nominierung Westenthalers die Chancen des BZÖ bei den Nationalratswahlen verbessert haben. "Da gehe ich mit den Meinungsforschern konform", so der ÖVP-Politiker.

Auch wenn Khol und Westenthaler während ihrer Zeit als Klubobmänner den Beinamen "Koalitions-Zwillinge" bekamen, werde man jetzt bei den Wahlen "nicht im Doppelpack antreten", stellt Khol klar. "Das BZÖ ist für die ÖVP ein Konkurrent wie jede andere Partei."

Chancen?

Auf die Frage, ob jetzt die Chancen für eine Fortsetzung der Koalition zwischen ÖVP und BZÖ nach den Wahlen gestiegen sind, wollte Khol nicht eingehen: "Über Koalitionen spekuliere ich nicht. Wir wissen noch nicht einmal, wie viele Parteien im Herbst antreten werden."

Als "klug" bezeichnete Khol die Ankündigung Westenthalers, vor der Wahl kein Regierungsamt anzustreben. "Damit kann er sich die völlige Freiheit bewahren", meinte der Nationalratspräsident.

Bei der Abschiedspressekonferenz nach dem Bruch der ersten schwarz-blauen Koalition im September 2002 hatte Westenthaler Kohl einen Tiroler Wurzelstock überreicht. "Ich werde Peter Westenthaler jetzt diesen Wanderstock für den Marsch durch den Wahlkampf borgen", so Khol.

Lopatka: "Innerparteiliche Entscheidung"

Die gestern sehr schweigsame ÖVP wurde am Montag, dem Tag der offiziellen Nominierung Peter Westenthalers zum BZÖ-Spitzenkandidaten, etwas auskunftsfreudiger. So betonte nach Khol auch Generalsekretär Reinhold Lopatka in einer Aussendung, er gehe davon aus, dass die gute Zusammenarbeit in der Regierung fortgesetzt werde. Westenthaler gelte als Politprofi und habe langjährige Erfahrung in der Spitzenpolitik.

Einleitend stellte Lopatka in seiner Aussendung aber fest, dass es die "innerparteiliche Entscheidung" des BZÖ sei, ihren Parteichef und Spitzenkandidaten festzulegen. Aber er wünschte Westenthaler "alles Gute". (APA)