Auch wenn Khol und Westenthaler während ihrer Zeit als Klubobmänner den Beinamen "Koalitions-Zwillinge" bekamen, werde man jetzt bei den Wahlen "nicht im Doppelpack antreten", stellt Khol klar. "Das BZÖ ist für die ÖVP ein Konkurrent wie jede andere Partei."
Chancen?
Auf die Frage, ob jetzt die Chancen für eine Fortsetzung der Koalition zwischen ÖVP und BZÖ nach den Wahlen gestiegen sind, wollte Khol nicht eingehen: "Über Koalitionen spekuliere ich nicht. Wir wissen noch nicht einmal, wie viele Parteien im Herbst antreten werden."
Als "klug" bezeichnete Khol die Ankündigung Westenthalers, vor der Wahl kein Regierungsamt anzustreben. "Damit kann er sich die völlige Freiheit bewahren", meinte der Nationalratspräsident.
Bei der Abschiedspressekonferenz nach dem Bruch der ersten schwarz-blauen Koalition im September 2002 hatte Westenthaler Kohl einen Tiroler Wurzelstock überreicht. "Ich werde Peter Westenthaler jetzt diesen Wanderstock für den Marsch durch den Wahlkampf borgen", so Khol.
Lopatka: "Innerparteiliche Entscheidung"
Die gestern sehr schweigsame ÖVP wurde am Montag, dem Tag der offiziellen Nominierung Peter Westenthalers zum BZÖ-Spitzenkandidaten, etwas auskunftsfreudiger. So betonte nach Khol auch Generalsekretär Reinhold Lopatka in einer Aussendung, er gehe davon aus, dass die gute Zusammenarbeit in der Regierung fortgesetzt werde. Westenthaler gelte als Politprofi und habe langjährige Erfahrung in der Spitzenpolitik.