Die Grünen haben es sich zur Aufgabe gemacht den ORF zu retten. Dafür wird ab Dienstag eine Internet-Seite eingerichtet (www.rettet-den-orf.at ), auf der Interessierte gegen eine VP-Dominanz im Unternehmen und für einen offenen Journalismus unterschreiben können. Ein Volksbegehren plane man aber nicht, stellte Bundessprecher Alexander Van der Bellen in einer Pressekonferenz Montag Vormittag klar.

Wie der Grünen-Chef betonte, halte man seitens seiner Bewegung nichts davon, wenn Parlamentsparteien entsprechende Begehren durchführen. Sollte sich allerdings eine Initiative finden, die solch ein Projekt anginge, würde man es möglicherweise unterstützen. Nicht ausgeschlossen wurde von Van der Bellen eine Sondersitzung des Nationalrats zu dem Thema. Diese würde im Juni stattfinden, sollte bis dahin die ORF-Führung kein Zukunftskonzept für das Unternehmen vorgelegt haben.

ÖVP-Einfluss immer stärker

Grund für die Aktivitäten ist laut Van der Bellen, dass der Einfluss der Volkspartei auf den ORF immer stärker werde: "Die ÖVP spielt hier mit einem Kapital, das ihr nicht gehört." Wenn die ÖVP schon zwei Sender für sich haben wolle, solle sie gefälligst auch das wirtschaftliche Risiko übernehmen. Denn mit dem derzeitigen Programm werde auch die kommerzielle Basis des ORF gefährdet, und wenn es so weitergehe sei das Unternehmen in seiner jetzigen Form in fünf Jahren tot, bemängelte der Grünen Chef VP-lastige Informationssendungen und ganz allgemein die Langweile im Programm. (APA)