Die Landwirtschaft hat es, wie kein anderer Wirtschaftsbereich, geschafft, sich modernen Kontrollmechanismen zu entziehen, was Zielgenauigkeit von Förderungen, Effizienz und Wirtschaftlichkeit betrifft. Einerseits sind die Bauern Subventionsnehmer quer durch Europa, egal, ob es sich um einen reichen oder um einen armen Landwirt handelt. Andererseits sind sie in ein Reglement verstrickt, das seinesgleichen sucht: In dem Gewirr von Auflagen, die es auf weltweiter Ebene (durch die Verhandlungen mit der Welthandelsorganisation), auf EU-Ebene, staatlicher und lokaler Ebene gibt, kennt sich kaum jemand aus. Der Bauer sicherlich nicht, der weiß nicht einmal, ob das, was er bekommt, ihm auch zusteht und ob der Bauer von nebenan aus nicht nachvollziehbaren Gründen mehr kriegt.
Das ist eine ungute Situation, weil sie Neid schürt. Sie degradiert den Bauern zum Subventionsnehmer, der dafür danke sagen muss und ansonsten im Dunkeln gehalten wird. Ist der Subventionsdschungel (der an sich hinterfragt werden könnte, aber das ist eine andere Geschichte) jedoch öffentlich einsehbar, gibt es natürlich auch Neider. Aus anderen Branchen, die nichts oder weniger kriegen, oder aus der bäuerlichen Kollegenschaft, die weniger Subventionen lukriert.