Der Streit um die Agrarzölle behindert seit längerem die Gespräche der Welthandelsorganisation (WTO) zur Liberalisierung des Welthandels. Die EU und die USA stehen unter massivem Druck der 150 WTO-Mitglieder, mehr Zugeständnisse im Agrarhandel zu machen. Von der EU fordern die Mitglieder, deutlichere Einschnitte bei den Einfuhrzöllen zu machen.
EU
WTO-Streit: EU erwägt Reduktion der Agrarsubventionen
Sprecher von EU-Handelskommissar Peter Mandelson: "Unter den passenden Umständen können wir auf den Vorschlag der G-20 zugehen"
Brüssel - Die Europäische Union erwägt tiefere
Einschnitte bei den umstrittenen Agrarsubventionen als bisher
geplant. Ein Sprecher von EU-Handelskommissar Peter Mandelson sagte
am Freitag, die EU sei bereit, den Forderungen von
Entwicklungsländern in der G-20-Gruppe der wichtigsten Industrie- und
Schwellenländer ein Stück weit entgegenzukommen. "Unter den passenden
Umständen können wir auf den Vorschlag der G-20 zugehen, ihn aber
sicher nicht ganz erfüllen", sagte der Sprecher.
Die WTO-Länder versprechen sich von einer Liberalisierung des
Welthandels massive Wohlfahrtsgewinne für Industrie- und
Entwicklungsländer. Im Jahr 2007 läuft in den USA ein Mandat für
Präsident George W. Bush aus, ohne größere Eingriffe des Kongresses
WTO-Abkommen zu schließen. Damit ein Abkommen vor dieser Frist
vollständig ausgearbeitet werden kann, müsste bis Juli 2006 eine
Einigung erzielt werden. (APA/Reuters)