Die von Wolf kritisierten Strukturen in der Informationsdirektion Fernsehen seien international üblich und wirtschaftlich zweckmäßig. "Für die Information gelten nach wie vor die Postulate der Unabhängigkeit, der Objektivität und der Meinungsvielfalt uneingeschränkt. Von diesem Kurs wird sich das Unternehmen unter meiner Führung durch interessenpolitische Zwischenrufe und Selbstdarstellungsbedürfnisse Einzelner nicht abbringen lassen. Das gilt gerade angesichts der bevorstehenden Nationalratswahl, die vom Versuch politischer Kräfte begleitet sein könnte, den ORF zum Wahlkampfthema zu machen. Diesen Tendenzen sollte man im Interesse des Unternehmens keine Nahrung geben. Eine sachliche Debatte in den zuständigen Gremien des ORF ist jederzeit möglich. Wenn aber ein Mitarbeiter glaubt, er müsse durch öffentliche Brandreden seinem Namen Ehre machen, so ist dieses Verhalten als unangemessen zurückzuweisen", so die ORF-Chefin.
Draxler: "Strukturänderung Gebot der Sparsamkeit"
ORF-Informationsdirektor Draxler stellt in einer Aussendung fest: "Die Entscheidungsabläufe in der Hauptabteilung Fernsehinformation liegen in der Hand von insgesamt zehn Sendungsverantwortlichen, drei Ressortchefs und einem Chefredakteur, die weitestgehend unabhängig agieren und damit eine pluralistische Programm- und Informationsgestaltung sichern. Von den sendungsverantwortlichen Redakteuren und Ressortleitern, unter anderen Johannes Fischer ('Thema'), Franz Kössler ('Weltjournal'), Robert Stoppacher ('Hohes Haus' und Parlamentssendungen), Gerhard Jelinek ('Report' und Diskussionssendungen), hat es in dieser Geschäftsführungsperiode keinerlei Kritik an einer Einschränkung ihrer journalistischen Unabhängigkeit gegeben."