Ein britisch-ugandisches Forscherteam hat festgestellt, dass die Temperaturen während der vergangenen vier Dekaden dafür gesorgt haben, dass es zu einer radikalen Verringerung der Eismassen gekommen ist. Die gesamte Bergregion ist für ihre einzigartige Vegetation und für ihre Fauna bekannt. Die Abflüsse der Bergregion speisen den Albert-See, der wiederum Ursprung des Weißen Nil ist. Nach Datenanalysen des LandSat Satelliten hat sich die Gletscherfläche seit 1987 von zwei Quadratkilometern Fläche auf weniger als einen reduziert. Nach Ermittlungen der Forscher war es vor allem die Lufttemperatur, die zum Abschmilzen des Gletschers geführt haben.
Messungen
"Wenn die Temperaturen pro Dekade um nur einen halben Grad Celsius steigen, ist der Gletscher in zwei Jahrezehnten verschwunden", wie Forschungsleiter Richard Taylor vom University College in London feststellt. Diese Temperaturanstiege seien viel größer als bisher angenommen. "Wir haben erwartet, dass diese Anstiege zwischen 0,1 und 0,2 Grad pro Jahrzehnt ausmachen", so der Forscher. Anhand der Niederschlagsmessungen, die immerhin seit mehr als 100 Jahren betrieben werden, konnten die Forscher bisher keine signifikanten Veränderungen bzw. eindeutige Trends feststellen. Allerdings gibt es in den Regionen über 1.800 Meter Seehöhe keine Messstationen. Das bedeute, dass die Temperatur- und Niederschlagsmengen in tieferen Regionen herangezogen wurden.
"Die tropischen Gletscherregionen sind sehr sensitive Indikatoren für das Klima dieser Zonen. Sie machen deutlich, dass sich das Klima auf der Erde verändert", so Taylor. Die lokale Biodiversität sei kurzfristig nicht bedroht, allerdings könnten die Habitate für seltene Pflanzen langfristig Schäden davon tragen.
Tropische Gletscher