Wien - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (B) hofft
nach der BAWAG-Affäre auf ein zweistelliges Ergebnis für sein BZÖ bei
der Nationalratswahl. Die Causa habe "die Plattform für eine Große
Koalition weggesprengt" und sei eine "Lebensversicherungspolizze des
Dr. Wolfgang Schüssel als Kanzler", so Haider in "News". Etwas
kryptisch deutete Haider an, dass es vor der Wahl "durchaus noch
entscheidende Schritte zur Einigung des dritten Lagers geben" könne.
Keine Wiedervereinigung
Eine Wiedervereinigung von BZÖ und FPÖ schloss FP-Geschäftsführer
Harald Vilimsky allerdings sofort aus. "Es entspricht wohl dem
Wunschdenken des vom Glück verlassenen Jörg Haider, wieder zur FPÖ
zurückkehren zu wollen", so Vilimsky in einer Aussendung. "Von uns
hat allerdings niemand mehr auch nur das geringste Interesse daran,
ihn und seine kleine Gruppe von Funktionären in ihrer Rolle als
ÖVP-Steigbügelhalter die Türen zur FPÖ wieder zu öffnen."
In der Kärntner Ortstafelfrage beharrt Haider auf seiner Ablehnung
für den von Schüssel in Begutachtung geschickten Verordnungsentwurf.
Er strebt nach wie vor eine verfassungsrechtliche Lösung der Frage an
und möchte einen fixen Prozentsatz für die Aufstellung zweisprachiger
Ortstafeln in der Verfassung verankern: "Völkerrechtlich möglich ist
jeder Prozentsatz zwischen fünf und fünfundzwanzig Prozent." (APA)