Straßburg - Slowenien soll zum kommenden Jahreswechsel 13. Mitgliedsland der Euro-Zone werden. Das empfahl die EU-Kommission am Dienstag in Straßburg.

Litauen darf nicht zum kommenden Jahreswechsel den Euro einführen. Die EU-Kommission lehnte ein Beitrittsgesuch zur Gemeinschaftswährung wegen überhöhter Inflation ab.

Die Euro-Zone umfasst bisher 12 EU-Länder mit knapp 310 Millionen Menschen. Die zehn neuen Mitgliedsländer der EU in Mittel- und Osteuropa sowie im Mittelmeerraum sind vertraglich zur Euro-Einführung verpflichtet, sobald sie die Konvergenzkriterien erfüllen.

Konflikt vorprogrammiert

EU-Währungskommissar Joaquin Almunia sagte: "Litauen erfüllt alle Konvergenzkriterien - außer das der Inflation." Er wünsche sich, dass Litauen bald alle Kriterien erfülle.

Mit Litauen ist ein Konflikt programmiert, da die sozialdemokratische Regierung von Ministerpräsident Algirdas Brazauskaus die Ablehnung nicht hinnimmt. Sie will das Thema auf die Tagesordnung des EU-Gipfels am 15. und 16. Juni in Brüssel bringen, berichteten Diplomaten in Brüssel. Vilnius überschreitet den Referenzwert bei der Inflation von 2,6 Prozent nur geringfügig um 0,1 Punkte.

Regierungschef Jansa: "Slowenien wird damit 'richtiges EU-Mitglied'"

"Eine gute Nachricht für Slowenien" ist die Entscheidung der EU-Kommission, Slowenien mit Anfang 2007 in die Eurozone aufzunehmen, für den Regierungschef Janez Jansa. Dieser Entschluss entspreche der tatsächlichen wirtschaftlichen Situation im Lande - gesunde öffentliche Finanzen und eine solide Wirtschaft, sagte er. Die Euro-Einführung sei eines der wichtigsten slowenischen Projekte. Er sei überzeugt, dass sie zum größeren internationalen Ansehen des Landes beitragen werde. (APA/dpa)