Während

sich der Beifahrer bemühte, überhaupt alle Körperfunktionen aufrechtzuerhalten, ist der hagere Bayer am Steuer die personifizierte Ruhe. Vermutlich gibt es keinen effizienteren Autofahrer auf dieser Erde als Walter Röhrl.

foto: werk

"217",

sagt der zweimalige Rallye-Weltmeister (1980 und 82), während sich die rasende Landschaft zu einem Tunnel verengte, dann "231". Kilometer pro Stunde. Nein, es war keine deutsche Autobahn, über die stupide gebolzt wurde, sondern ein enges Waldstück in Andalusien, auf geflicktem Bröselasphalt.

foto: werk

Zwei

Kilometer "Straße" wurden für den Verkehr gesperrt, damit Röhrl Normalfahrern zeigen kann, was im neuen Porsche 911 Turbo steckt, was mit dem Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst möglich ist.

foto: werk

"Ich bin

noch kein Rallyeauto gefahren, mit dem eine solche Strecke so schnell gegangen wär'." Die 22 Kilometer der Nürburgring-Nordschleife frühstückte er damit in sieben Minuten und 49 Sekunden ab.

foto: werk

Porsche

sagt dazu, man wolle mit Technologieträgern wie dem Elfer-Turbo vor allem zeigen, was technisch machbar sei.

foto: werk

Die

herausstechenden Innovationen sind bei Generation sechs des Topmodells seit 1974: die variable Turbinen-Geometrie der beiden Abgasturbolader sowie der Allradantrieb. Die variable Geometrie bringt, dass Turbolöcher mit Schmalz gefüllt werden.

foto: werk

Der

480-PS-Sechszylinder liefert bereits bei 1950 Umdrehungen ein Moment von 620 Newtonmetern an die Kurbelwelle weiter. Knopfdruck ("Overboost"): 680 Nm (Röhrl: "Braucht ma' net, geht so auch gut.")

foto: werk

Bisher

verglühten verstellbare Turbinen in Ottomotoren stets, da das Material Temperaturen zwischen 800 und 1000 Grad Celsius erreicht (beim Diesel: 700).

foto: werk

Die Verteilung

des Antriebs zwischen Vorder- und Hinterachse besorgt eine Lamellenkupplung. Binnen Sekundenbruchteilen schickt der Bordrechner etwa bei erhöhtem Giermoment Antriebskraft nach vorn - und vermeidet Dreher, bevor die eigentliche Traktionskontrolle über die Bremsen eingreift. Ein Schutz für Normalfahrer vor sich selbst, von Röhrl abgestimmt.

foto: werk

Glücklicherweise

ist der 911 im Gegensatz zu Italo-Krawallmachern auch ein "Alltagsauto". Zum Cruisen. Jedes Rasen wäre – nach 90 Sekunden "Being Walter Röhrl" – außer illegal eh nur peinlich. Folglich nur der Form halber: 161.500 Euro Einstandspreis, Tempo 100 in 3,9 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 310 km/h. (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 12.5.2006)

Link
Porsche

foto: werk