"Grüne Wiese"
Solange "wir in Kärnten kein grünes Licht geben, werden unsere Freunde in Wien" ihre Zustimmung nicht geben, erklärte Haider. Seine Ablehnung begründet der Landeshauptmann damit, dass der Entwurf Orte umfasse, "wo es gar keine Ortschaften mehr gibt", da würden dann Ortstafeln auf der "grünen Wiese stehen", weil es die Häuser nicht mehr gebe - "Da lachen ja die Hühner", so Haider.
Der Verordnungsentwurf sei "verfassungswidrig, rechtswidrig, gesetzeswidrig und unbrauchbar", bekräftigte Haider am Freitag bei einer Pressekonferenz. Er forderte neuerlich ein Verfassungsgesetz, nur so könne das Problem dauerhaft gelöst werden. Haider unterstrich noch einmal, dass die Verordnung im Ministerrat sicher keine Zustimmung finden werde, "so lange es BZÖ-Minister gibt".
Die in dem Entwurf angeführten 158 Ortschaften bezeichnete Haider als "absurdes Sammelsurium", das schon bei früheren Konsenskonferenzen keine Zustimmung gefunden habe. "Da agiert einer nach dem Prinzip eines unverbesserlichen Wiederholungstäters", meinte der Landeshauptmann. So finde sich in der Verordnung die Ortschaft Zell-Koschuta, in der es "noch nie einen slowenischen Bürger gegeben hat". Auch die Aufnahme der Gemeinden Ebenthal, Ferlach, Köttmannsdorf oder Keutschach sei "völlig unsinnig", da dort seit Jahrzehnten der Anteil der Volksgruppe unter zehn Prozent liege.
Schonung für Schüssel
Haider machte aber nicht den Bundeskanzler verantwortlich: "Ich weiß nicht, welcher Teufel den Beamten im Bundeskanzleramt geritten hat, aber es muss ein kärntenfeindlicher Teufel gewesen sein." Auf die Frage, was geschehen werde, falls Schüssel auf der Verordnung beharren sollte, sagte er: "Ich würde ihm empfehlen, die Verordnung zurückzunehmen und seinen Beamten eine ordentliche Rüge zu erteilen." Der Kanzler selbst habe den Entwurf sicher nicht gelesen, so Haider. "Schüssel ist ja derzeit eher im EU-Präsidentschaftstaumel."