Immer mehr allerdings kommt der semi-private Teil auf den Radar des Rechnungshofes, der mittlerweile das österreichische Staatswesen stark prägt: Unabhängig agierende Behörden wie die Finanzmarktaufsicht, vor deren Nase Bankenskandale wie der von Hypo Alpe-Adria oder Bawag passieren können, ohne dass der Behörde etwas auffällt.
Durch die Zunahme der Privatisierungen bei ehemals Bundes- oder Landesunternehmen könnte allerdings der starke Arm des Rechnungshofes geschwächt werden. Nur bei einer Beteiligung von mehr als fünfzig Prozent dürfen Bundesbeteiligungen derzeit untersucht werden. Mit dem häufigen Rückzug des Staates auf eine Sperrminorität gibt es damit keine öffentliche Finanzkontrolle dieser Unternehmen mehr - trotzdem weiterhin beträchtliche staatliche Mittel, im Endeffekt also Steuergeld, in diesen Firmen gebunden sind.