Der Aktienmarkt würde ein eindeutiges Signal bezüglich Zinsentwicklung zwar goutieren, hat sich im Moment aber offenbar damit abgefunden, dass ein solches Signal noch einige Zeit auf sich warten lassen wird. Dennoch gibt es unter den Analysten schon erste Stimmen, die sich auf eben dieses Szenario – Ende der Zinsanhebungen in den USA – vorbereiten. Ein Sektor, der davon sicher profitieren würde, sind die Banken. Schon seit einiger Zeit wird die Branche von einigen Analysten hoch gestuft, und die Entwicklung der letzten Wochen zeigt auch ganz deutlich, dass die Finanzdienstleister zumindest nicht mehr zu den Underperfomern gehören.
Üblicherweise bleiben Bankaktien in Zeiten steigender Zinsen hinter dem breiten Markt zurück. Das war auch in diesem Zyklus der Fall. Ein Index der größten US Bankaktien liegt im Zeitraum seit Juni 2004, dem Beginn der Zinsanhebungen in den USA, hinter dem breiten S&P 500. Erst in den letzten Wochen hat sich dieses Verhältnis umgekehrt, die Bankaktien beginnen deutlich Stärke gegenüber dem Markt zu zeigen.
Aber nicht nur die Tatsache, dass ein Ende der Zinsanhebungen in Sicht ist, hat bei US Bankaktien zuletzt für Rückenwind gesorgt. In den letzten Jahren wurden die Bewegungen am Kapitalmarkt immer wichtiger für die Ertragsentwicklung der Banken. Die Tatsache, dass die Börsen schon seit Herbst 2003 sehr gut laufen, wirkt hier also unterstützend. Dazu kommt die deutliche Belebung bei Übernahmen und Fusionen (M&A), die ebenfalls für Ertragsphantasie sorgt.