Und um Sachlösungen im Sinne der Arbeitnehmer müsse auch gerungen werden, wenn gerade andere Themen mehr Aufmerksamkeit bekommen: So will Foglar nicht nur die verbliebenen Unterschiede zwischen Arbeitern und Angestellten durch einen einheitlichen Arbeitnehmerbegriff ersetzen, sondern auch die "atypischen" Beschäftigungsverhältnisse abschaffen. Und er will durchsetzen, dass Frauen tatsächlich gleich viel wie Männer verdienen.
Mehr Aufmerksamkeit als für diese Sachfragen bekam er bei seiner Antrittsrede allerdings für seine Haltung zu den anstehenden Organisationsreformen im ÖGB: Wie schon am Vorabend Gewerkschaftsbundpräsident Rudolf Hundstorfer sagte auch Foglar, dass die Diskussionen nicht für zu viel Verunsicherung führen dürften, sonst nützten sie den Gegnern der Gewerkschaft mehr als dem ÖGB. Also gelte es, die Diskussion in "geordnete Bahnen" zu lenken.
Zum Beispiel in die, dass die Identität der Branchen in der Gewerkschaft gewahrt werden müsse – was eine Absage an die von anderen Gewerkschaftern (vor allem in der GPA) angedachte Stärkung des Dachverbands ÖGB ist. Oder in jene, dass man keine Funktionsverbote für Funktionäre in der Politik aussprechen sollte: Die "Rebellen"- Plattform "Zeichensetzen" hat ja auch gefordert, dass Spitzenrepräsentanten aus Parlamenten und Parteipräsidien ausscheiden sollten.