"Wölfe im Schafspelz"
Tibi bezeichnet die in den Palästinensergebieten regierende Hamas als "Wölfe im Schafspelz" und weist darauf hin, dass es eine Strömung der Moslems gebe, die bereit sei, die Demokratie für radikale Zwecke zu instrumentalisieren. Sowohl die Charta der Hamas als auch "alle Handlungen dieser Terrororganisation" stünden "in eklatantem Widerspruch" zur Demokratie als Kultur des Pluralismus und der Zivilgesellschaft. "Warum sollte ein Wahlsieg zu einem Umschwenken dieser totalitären antisemitischen Bewegung beitragen und den Umgang mit ihr rechtfertigen?", fragt Tibi.
"Bekenntnis zu Antisemitismus"
Die Hamas habe zwar die jüngsten Wahlen in den Palästinensergebieten gewonnen, doch wer demokratisch gewählt werde, sei noch lange kein Demokrat, argumentiert Bassam Tibi. "Wenn Hamas die drei Forderungen der internationalen Gemeinschaft ablehnt, nämlich der Gewalt abzuschwören, Israel anzuerkennen und bestehende israelisch-palästinensische Verträge zu akzeptieren, dann reflektiert das die Ideologie dieser Bewegung." Wer die Hamas-Charta lese, der finde "das eindeutige Bekenntnis der Hamas zum Antisemitismus und zum gewalttätigen Jihad, nicht aber zur Demokratie. Durch Umdeutungen lässt sich dies nicht herunterspielen".